Film im Film.
Von Otto Behrens.
Zweiseitiger Originaldruck von 1926.
Mit vier Fotoabbildungen:
„Im Dienst“. Paul Richter als Obermatrose nimmt vor seinem Kommandanten Otto Gebühr, stramme Haltung an (Spielfilm „In Treue stark“ von 1926).
„Auf dem Schub“. Wladimir Gaidarow (Vladimir Gajdarov) bringt Margarete Lanner zur Aufnahme (Spielfilm „Kampf der Geschlechter. Die Frauen von heute in der Ehe von gestern“ von 1926).
„Spezialist für Bubiköpfe“. Wladimir Gaidarow schneidet Aud Egede Nissen in einer Aufnahmepause einen Bubikopf (Spielfilm „Kampf der Geschlechter. Die Frauen von heute in der Ehe von gestern“ von 1926).
„Was soll der fürchten, der den Tod nicht fürchtet?“ (Dreharbeiten zum Spielfilm „Metropolis“: Regisseur Fritz Lang weißt den Sensenmann, auch Gevatter Tod oder Schnitter, in seine Aufgabe ein).
Journalausschnitt in der Größe 198 x 284 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Besichtigung jederzeit möglich.
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Oktober 1879 in Hutta bei Posen, Deutsches Reich; † 1953 in Potsdam-Babelsberg, DDR) war ein deutscher Standfotograf beim Film. Leben und Wirken Der aus den früheren deutschen Ostgebieten stammende Harbou kam nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg über seine neun Jahre jüngere Schwester Thea von Harbou zum Film und wurde dort seit dem zweiteiligen Nibelungen-Film (1922–1924) des damaligen Harbou-Ehemanns Fritz Lang als Standfotograf bei dessen aufwändigen Inszenierungen eingesetzt. In dieser Funktion fotografierte Harbou bis M (1931) sämtliche Lang-Werke, darunter auch die kostenintensiven Science-Fiction-Klassiker Metropolis und Frau im Mond. Anschließend wurde Harbou von der UFA bei einer Fülle von anderen Produktionen eingesetzt, darunter mehrere Inszenierungen Reinhold Schünzels und anderer Spitzenregisseure wie Erik Charell, Gustav Ucicky, Ludwig Berger, Detlef Sierck und zuletzt Josef von Baky. Mit Kriegsende 1945 zog sich Horst von Harbou ins Privatleben zurück, blieb aber bis zu seinem Tod weiterhin am Produktionsstandort Potsdam-Babelsberg ansässig, während sich seine Schwester im Westen Berlins niederließ. Thea überlebte ihn nur um ein Jahr. Erich Kettelhut (* 1. November 1893 in Berlin; † 13. März 1979 in Hamburg) war ein deutscher Szenen- und Bühnenbildner. Leben Kesselhut absolvierte eine Lehre als Bühnenmaler an der Städtischen Oper Berlin und arbeitete danach unter anderem in Aachen. 1919 begann er als Filmarchitekt für Joe Mays Produktionsgesellschaft May-Film zu arbeiten. Gemeinsam mit Martin Jacoby-Boy sowie Otto Hunte und Karl Vollbrecht, zwei Fachkollegen, mit denen er später häufig zusammenarbeitete, entwarf er dort die Bauten für die exotisierende achtteilige Monumentalfilmreihe Die Herrin der Welt (1919) und beide Teile von Das indische Grabmal (1921). In den 1920er Jahren arbeitete Kettelhut für Fritz Lang, der bei May als Drehbuchautor angestellt war. Die gewaltigen Bauten für Dr. Mabuse, der Spieler, Die Nibelungen, Metropolis und F.P.1 antwortet nicht wurden von ihm maßgeblich mitgestaltet. Kettelhut wirkte an der Deutschen Filmakademie in Babelsberg als Lehrbeauftragter. Er wurde 1968 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Er war mit der Kostümbildnerin Aenne Willkomm verheiratet. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg, Planquadrat H 8 (nördlich Bergstraße). Fritz Lang (* 5. Dezember 1890 in Wien; † 2. August 1976 in Beverly Hills, Kalifornien; eigentlich Friedrich Christian Anton Lang) war ein österreichisch-deutsch-amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. Der Österreicher erwarb 1922 durch seine Heirat mit Thea von Harbou auch die deutsche und nach seiner Emigration 1939 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Leben und Wirken Fritz Lang wuchs in Wien als Sohn des Architekten Anton Lang und dessen Frau Paula (geborene Schlesinger) auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums begann Lang 1907 auf Wunsch des Vaters ein Bauingenieurstudium an der Technischen Hochschule in Wien. 1908 wechselte er an die Wiener Akademie der bildenden Künste, um dort Malerei zu studieren, außerdem trat er nebenbei als Kabarettist auf. Von 1909 bis 1919 wohnte Lang in der Zeltgasse 1 im achten Bezirk, wo heute eine Gedenktafel angebracht ist. Von 1910 an unternahm er Reisen in die Mittelmeerländer und nach Afrika. 1911 ging Lang nach München, um an der Kunstgewerbeschule zu studieren, blieb dort aber nur kurz und ging erneut auf Reisen. 1913/14 setzte er seine Ausbildung in Paris beim Maler Maurice Denis fort und entdeckte dort den Film. Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 kehrte Lang nach Wien zurück und meldete sich als Kriegsfreiwilliger. Nach einem ersten Einsatz an der Front, bei dem er sich durch große Tapferkeit auszeichnete, verbrachte er die Zeit von Juni bis Dezember 1915 zur Ausbildung zum Reserveoffizier in Ljutomer (damals Luttenberg in der Steiermark), einer Kleinstadt im Osten Sloweniens. Er wohnte, bedingt durch seinen mil. Rang, privat im Hause des Anwalts Dr. Karl Grossmann, einem typischen Intellektuellen seiner Zeit, der zahlreichen Interessen nachging. U.a. photographierte er in verschiedenen, gestalterischen Techniken und produzierte drei Kurzfilme (seit 1903). Lang arbeitete in dieser Zeit auch, angeregt durch örtliche, traditionelle Töpfereien, in Terrakotta. Zwei seiner (Selbstportrait?-)Büsten und zwei Gartenvasen (z.T. signiert und datiert) werden von der Familie Grossmann bewahrt. Das sind wahrscheinlich Langs einzig erhaltenen Werke der bildenden Kunst. Filmideen und Ausstattungsmotive Langs späterer Arbeiten lassen sich auf Anregungen durch die Bibliothek und die Sammlungen des Dr.Grossmann wie auch auf Architektur und Archäologie der Stadt Ljutomer und ihrer Umgebung zurückführen. Lang erlitt 1916 eine Kriegsverletzung, sein Genesungsurlaub führte ihn zurück nach Wien, wo er Kontakte zu Filmleuten knüpfte und als Drehbuchautor zu arbeiten begann. 1917 musste er wieder in den Krieg zurückkehren, 1918 wurde er jedoch nach einer zweiten Verwundung für kriegsuntauglich erklärt. Im Rahmen der Truppenbetreuung war Lang bei einer Theatergruppe zum ersten Mal als Regisseur tätig. Zusammen mit seiner deutschen Frau und Drehbuchschreiberin Thea von Harbou hat er die Filmgeschichte mitgeprägt und in der Stummfilmära neue ästhetische und technische Maßstäbe gesetzt. Seine Filme erzählen zumeist utopische und fantastische Geschichten, die in einer expressiv düsteren Atmosphäre inszeniert werden. Filme wie M – Eine Stadt sucht einen Mörder oder Metropolis gehören zu den Meilensteinen der deutschen und internationalen Filmgeschichte. Mit Streifen wie Dr. Mabuse, Die Nibelungen und Frau im Mond gelangen Fritz Lang einige der größten kommerziellen Erfolge der Stummfilmzeit. Stummfilm Die Abschaffung der Zensur in der Weimarer Republik befreite nach dem Ersten Weltkrieg die Produktionsbedingungen für den Film von äußeren Zwängen. Außerdem machten die generell guten Exportchancen für Stummfilme und die Schwäche der Reichsmark im Deutschland der frühen 1920er Jahre den Dreh auch von monumentalen Filmwerken rentabel, weil allein mit den Deviseneinnahmen aus dem Auslandsgeschäft der größte Teil der Produktionskosten gedeckt werden konnte. In dieser Situation kam der Künstler Fritz Lang zum Film. Er studierte ursprünglich Bildende Kunst in Wien, München und Paris. Nachdem er im Weltkrieg verwundet wurde, begann er während seiner Genesung 1917 Drehbücher für Joe May zu schreiben (u. a. Das Indische Grabmal). 1919 führte er (inzwischen nach Berlin umgezogen) in seinem ersten Film Regie (Halbblut). Während seiner Tätigkeit für May lernte er seine spätere Frau Thea von Harbou kennen. 1922 hatte Lang mit Dr. Mabuse, der Spieler seinen Durchbruch. 1924 konnte er mit dem Helden-Epos Die Nibelungen seinen zweiten großen Publikumserfolg feiern. Während einer mehrmonatigen Kreativpause bereiste er gemeinsam mit Thea von Harbou die USA, besuchte New York und die großen Filmstudios in Hollywood. Vermutlich inspirierte das Erlebnis New York die Wolkenkratzer-Ästhetik von Fritz Langs wohl bekanntestem Film, dem 1927 uraufgeführten Science-Fiction-Klassiker Metropolis. Dieser erzählt die Geschichte einer zum Moloch mutierten Riesenstadt und brachte durch seine ausufernden Kosten die Universum Film AG an den Rand des finanziellen Ruins. Deshalb folgte 1928 mit Spione ein relativ schmal budgetierter, aber kommerziell sehr erfolgreicher Agentenfilm. Auch das nachfolgende Projekt, der Science-Fiction-Streifen Frau im Mond war 1929 und 1930 ein großer kommerzieller Erfolg. Seine filmhistorische Bedeutung wurde aber bereits von der Einführung des Tonfilms überschattet. Frau im Mond ging als einer der letzten deutschen Stummfilme in die Filmgeschichte ein. Tonfilm Langs erster Tonfilm war M – Eine Stadt sucht einen Mörder und handelte von einem triebhaften Kindermörder (Peter Lorre), der von krimineller Unterwelt und Polizei gleichsam, wenn auch aus unterschiedlichsten Gründen, gejagt wird. Auch hier setzte Lang mittels einer neuen Technik (der Tonwiedergabe) Akzente: Die stets vom Mörder apathisch gepfiffene Melodie (In der Halle des Bergkönigs aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg) wird von einem blinden Luftballonverkäufer wiedererkannt, worauf der Mörder schließlich überführt werden kann. Zwar enthält der Film abseits dessen gar keine Musik, doch wird mit dem Element Ton darüber hinaus insofern sehr geschickt umgegangen, als die bereits aus Langs früheren Filmen bekannten Überlappungen verschiedener Szenen zu Montagen in M zu einem Höhepunkt getrieben wird: In einer Schnittmontage zwischen einer Konferenz der Polizei und einer Konferenz der Unterweltgrößen wird so geschickt zwischen beiden Seiten hin- und hergeschnitten, dass die jeweils letzten Worte vor dem Schnitt durch die ersten Worte der anderen Seite nach dem Schnitt nahtlos zu Sätzen vervollständigt werden. Die Figur des Dr. Mabuse, über den Lang eine ganze Reihe von Filmen in verschiedenen Epochen drehte, ist der Prototyp des kriminellen Genies, das danach trachtet, die Welt in eine „Herrschaft des Verbrechens“, eine Art Terrorregime der Anarchie zu stürzen. In Das Testament des Dr. Mabuse, Langs zweitem Tonfilm, schreibt die Titelfigur, während sie in einer Zelle in der Psychiatrie einsitzt, ein Handbuch für Verbrecher. Siegfried Kracauer sah darin eine deutliche Anspielung auf Hitlers in Festungshaft entstandenes Buch Mein Kampf, wenngleich derartige Mutmaßungen heute allzu spekulativ anmuten. Fritz Lang selbst bestritt in späteren Jahren, Das Testament des Dr. Mabuse als Anspielung auf Hitler konzipiert zu haben, räumte jedoch ein, der Mabuse-Gestalt teils wörtliche Zitate der N.isten in den Mund gelegt zu haben. Das noch vor der Uraufführung verhängte Verbot des Films Das Testament des Dr. Mabuse durch Reichspropagandaminister Joseph G. trug in der Folge zur Legendenbildung bei. Im Umgang mit dem Tonfilm zeigt sich Lang auch hier sehr einfallsreich und weitet die bereits aus M bekannte Szenenüberleitung durch Vorwegname des Tons der folgenden Szene noch aus. Das Testament des Dr. Mabuse gilt als eines der frühen Glanzlichter des Tonfilms und generell des Films und wird oft als handwerklicher Höhepunkt des filmischen Schaffens Langs bezeichnet. Emigration Die M. der N.isten 1933 schien Langs Karriere zunächst nicht zu berühren, doch wollte er sich künstlerisch den N.isten nicht unterordnen. Anfang April 1933 meldete die Zeitschrift Kinematograph, dass Lang zusammen mit Carl Boese, Victor Janson und Luis Trenker die Abteilung Regie in der N.istischen Betriebszellenorganisation (N.BO) gegründet hatte. Diese Aussage lässt sich aber nicht belegen, Lang selber erklärte 1962 in einem Interview, dass er keine leitende Funktion in einer der N. nahestehenden Organisation bekleidet hatte. Nach späteren Angaben Fritz Langs versuchte G. ihn zu überreden, sein Können in den Dienst der N. zu stellen. G. soll ihm 1933 in einem persönlichen Gespräch die Leitung des Deutschen Films angeboten haben, nachdem er sich zuvor als großen Bewunderer des Regisseurs zu erkennen gegeben hatte. Lang erbat sich einen Tag Bedenkzeit, entschloss sich nach eigener Aussage noch am selben Tag zur Emigration und bestieg einen Nachtzug nach Paris. Ohne Geld soll der inzwischen Zweiundvierzigjährige die Flucht angetreten sein - die Bankschalter waren bereits geschlossen und er kann sein Konto nicht mehr auflösen. Dieses von Lang selbst erinnerte Gespräch wird aber weder durch Zeugen, durch schriftliche Belege noch durch Einträge des sonst emsigen Tagebuchschreibers G. gestützt. Tatsächlich pendelte Lang etwa drei Monate lang zwischen Berlin, London und Paris und tauschte in dieser Zeit auch Devisen bei seiner Bank. 1934 ging Fritz Lang von Frankreich in die USA. Seine neue Lebensgefährtin Lily Latté begleitete ihn an Bord der "Ile de France". Seine ohnehin seit langem zerrüttete Ehe mit Thea von Harbou (1928 hatte er eine Affäre mit Spione-Hauptdarstellerin Gerda Maurus begonnen) wurde geschieden. Harbou, die sich allmählich dem N.ismus angenähert hatte, wurde 1940 Mitglied der N.. Arbeiten in den USA In Hollywood setze Lang seine Karriere fort, schaffte es aber insgesamt nicht mehr, an seine großen Erfolge des Deutschen Kinos anzuknüpfen. Nach einigen abgelehnten Projekten drehte er mehrere Filme, in denen er seine europäisch geprägten Ansätze erfolgreich mit US-amerikanischen Themen zu verbinden wusste. In seinem ersten US-Film Blinde Wut (Fury) zeichnete er ähnlich wie in M die psychische Situation eines vom Mob Gejagten nach. Es folgten einige Western, u.a. mit Henry Fonda. Ab 1941 produzierte er einige anti-N.istische Filme wie den Spionage-Film Menschenjagd (Man Hunt), zusammen mit anderen Emigranten u.a. Bertolt Brecht, mit dem es allerdings Auseinandersetzungen gab, Auch Henker sterben (Hangmen also die, über das Heydrich-Attentat). 1944 folgte Ministerium der Angst (Ministry of Fear) nach der Vorlage von Graham Greene und 1946 Im Geheimdienst (Cloak and Dagger) mit Gary Cooper und Lilli Palmer. Von Anfang an hatte Lang in den USA mit Einschränkungen zu kämpfen. So durfte er in „Blinde Wut“ keine schwarzen Opfer und keine Kritik am Rassismus darstellen. Wegen seiner antinazistischen Filme und seiner Bekanntschaft mit Brecht und Hanns Eisler geriet er ins Blickfeld des Kommunistenjägers McCarthy. Rückkehr 1956 kehrte Lang nach Europa zurück und drehte für den Produzenten Artur Brauner seine letzten Filme Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal, für die er schon zu Beginn seiner Karriere Drehbücher geschrieben hatte, und einen weiteren Mabuse-Film (Die 1000 Augen des Dr. Mabuse). Lang zeichnete darin ein Sittenbild der frühen Bundesrepublik Deutschland: Große, scheinbar tote, vergessene Verbrecher, die im Hintergrund weiter wirken; ein Hotel als Beobachtungsapparat und Metapher für Totalitarismus; willige Handlanger und Vollstrecker; scheinbarer Frieden, der nur mühsam die schwelenden Konflikte verdeckt; eine Atmosphäre der Künstlichkeit und großspurig gespielten Lockerheit. Die Zusammenarbeit mit Brauner missfiel Lang. Die drei Filme sind zwar kommerzielle, aber keine künstlerischen Erfolge. Langs letzte Regiearbeit vollzog sich innerhalb des Films eines anderen Regisseurs: In Die Verachtung (Le mépris) von Jean-Luc Godard verkörperte Lang 1964 mit wienerisch gefärbtem Französisch sich selbst als Filmregisseur, der einen Film nach Homers Odyssee zu realisieren hat. Die entsprechenden Szenen wurden von Lang selbst inszeniert. Am 2. August 1976 starb Fritz Lang in Beverly Hills. Filme (Fritz Lang hat nicht immer Regie (oder nur Regie) geführt. Was er im Einzelnen getan hat, ist den einzelnen Filmartikeln zu entnehmen.) Filme in Deutschland 1917: Die Hochzeit im Exzentrick Klub 1917: Joe Debbs-Serie 1917: Hilde Warren und der Tod 1919: Die Pest in Florenz 1919: Die Frau mit den Orchideen 1919: Halbblut 1919: Der Herr der Liebe 1919: Die Spinnen - Der goldene See 1919: Die Spinnen - Das Brillantenschiff 1919: Harakiri 1920: Das wandernde Bild 1921: Kämpfende Herzen (auch: Die Vier um die Frau) 1921: Die Sendung des Yogi 1921: Der Tiger von Eschnapur 1921: Der müde Tod 1922: Dr. Mabuse, der Spieler 1. Teil: Der große Spieler - Ein Bild unserer Zeit 1922: Dr. Mabuse, der Spieler 2. Teil: Inferno - Ein Spiel von Menschen unserer Zeit 1924: Die Nibelungen Teil 1: Siegfried 1924: Die Nibelungen Teil 2: Kriemhilds Rache 1927: Metropolis 1928: Spione 1929: Frau im Mond 1931: M – Eine Stadt sucht einen Mörder 1933: Das Testament des Dr. Mabuse 1959: Der Tiger von Eschnapur 1959: Das indische Grabmal 1960: Die tausend Augen des Dr. Mabuse Filme in den Vereinigten Staaten 1936: Blinde Wut, (Fury) 1937: Gehetzt (You Only Live Once) 1938: Du und ich (You and Me) 1940: Rache für Jesse James (The Return of Frank James) 1941: Überfall der Ogalalla 1941: Menschenjagd (Man Hunt) 1943: Auch Henker sterben (Hangmen Also Die!) 1944: Ministerium der Angst (Ministry of Fear) 1944: Gefährliche Begegnung (The Woman in the Window) 1945: Straße der Versuchung (Scarlet Street) 1946: Im Geheimdienst (Cloak and Dagger) 1948: Das Geheimnis hinter der Tür (Secret Beyond the Door) 1949: Das Todeshaus am Fluß (House by the River) 1950: Der Held von Mindanao (American Guerrilla in the Philippines) 1952: Die Gejagten (Rancho Notorious) 1952: Vor dem neuen Tag (Clash by Night) 1953: Gardenia - Eine Frau will vergessen (The Blue Gardenia) 1953: Heißes Eisen (The Big Heat) 1954: Lebensgier (Human Desire) 1955: Das Schloß im Schatten (Moonfleet) 1955: Die Bestie (While the City Sleeps) 1956: Jenseits allen Zweifels (Beyond a Reasonable Doubt) Filme in Frankreich 1934: Liliom 1964: Die Verachtung (Le mépris) Thea Gabriele von Harbou (* 27. Dezember 1888 in Tauperlitz, † 1. Juli 1954 in Berlin) war eine deutsche Theater-Schauspielerin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin. Sie schrieb die Drehbücher zu einigen der bekanntesten deutschen Stummfilme und führte selbst auch zweimal Regie. Harbou ist nach Leni Riefenstahl eine der bedeutendsten Frauen des frühen deutschen Films und beinahe ebenso umstritten. Leben Thea von Harbou, die ihre ersten literarischen Gehversuche schon in früher Jugend unternahm, wurde eine der bekanntesten Unterhaltungsschriftstellerinnen des späten Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Ihre Schauspielkarriere führte sie u. a. an Theater in Aachen, Chemnitz, Düsseldorf und München. Sie begann ihre Arbeit beim Film als Drehbuchautorin nach dem Ersten Weltkrieg und entwickelte sich schnell zur bedeutendsten Vertreterin ihrer Branche. Sie schrieb für Joe May, Carl Theodor Dreyer, Arthur von Gerlach, Friedrich Wilhelm Murnau und Fritz Lang. Von 1914 bis 1921 war sie mit dem Schauspieler Rudolf Klein-Rogge verheiratet. Bereits 1918 trennte sie sich von ihm, unterstützte ihn jedoch weiterhin durch die Verschaffung von Engagements in ihren Filmen. Klein-Rogge übernahm die Hauptrolle in dem Zweiteiler Dr. Mabuse, der Spieler (1921), zu dem Harbou das Drehbuch verfasste. Im August 1922 heiratete Harbou Fritz Lang, den Regisseur dieses Films, den sie schon 1919 durch ihre Drehbuchtätigkeit kennengelernt hatte und schrieb von nun an alle seine Drehbücher bis zu dessen Emigration 1933. Als weitere, auch heute noch bekannte, gemeinsame Filmprojekte sind der Zweiteiler Die Nibelungen (1924) oder M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) zu nennen. Eingeschrieben in das kollektive Gedächtnis hat sich Thea von Harbou aber v.a. mit dem - trotz der sensationellen Wiederentdeckung eines Großteils bisher fehlender Szenen in Buenos Aires - Fragment bleibenden Metropolis, des bisher einzig in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommenen Films, für den sie parallel zu ihrem gleichnamigen Roman das Drehbuch verfaßte. Die Arbeitsgemeinschaft Fritz Lang/Thea von Harbou hielt zwar bis zum Jahr 1933, die Ehe brach aber viel früher auseinander. Ein Auslöser für die Trennung war die Liaison von Fritz Lang mit der Schauspielerin Gerda Maurus. Zudem lernte Thea von Harbou beim Schnitt des Films Das Testament des Dr. Mabuse den Inder Ayi Tendulkar kennen, mit dem sie in den folgenden Jahren zusammenlebte. Die Scheidung von Lang und Harbou erfolgte im April 1933. Harbou versuchte sich 1933 und 1934 bei zwei Filmen Regisseurin (Hanneles Himmelfahrt und Elisabeth und der Narr), kehrte jedoch zu ihrem eigentlichen Metier zurück. In der NS-Zeit war sie eine vielbeschäftigte Autorin. Nach kurzer Internierung 1945 im Zuge der Entnazifizierung war sie ab 1948 in Deutschland wieder für den Film im Bereich Synchronisation ausländischer Filme tätig. Bei einer Wiederaufführung eines auf ihrem Drehbuch basierenden Filmes stürzte sie im Jahr 1954 beim Verlassen des Kinos unglücklich. An den Folgen des Sturzes starb sie am 1. Juli 1954 in Berlin und wurde auf dem Friedhof Heerstraße beerdigt. Werke (Auswahl) Drehbücher 1920 Das wandernde Bild, Fritz Lang 1921 Das indische Grabmal (2 Teile), Joe May 1921 Der müde Tod, Fritz Lang 1922 Der brennende Acker, Friedrich Wilhelm Murnau 1922 Dr. Mabuse, der Spieler, Fritz Lang 1922 Phantom, Friedrich Wilhelm Murnau 1923 Die Austreibung, Friedrich Wilhelm Murnau 1924 Die Nibelungen, Fritz Lang 1924 Die Finanzen des Großherzogs, Friedrich Wilhelm Murnau 1924 Michael, Carl Theodor Dreyer 1925 Zur Chronik von Grieshuus, Arthur von Gerlach 1926 Metropolis, Fritz Lang 1928 Spione, Fritz Lang 1929 Frau im Mond, Fritz Lang 1930 M - Eine Stadt sucht einen Mörder, Fritz Lang 1932 Das Testament des Dr. Mabuse, Fritz Lang (nach dem Roman Dr. Mabuses letztes Spiel von Norbert Jacques; 1932 geschrieben, aber erst 1950 publiziert) 1932 Das erste Recht des Kindes, Fritz Wendhausen 1935 Ein idealer Gatte, Herbert Selpin 1935 Der alte und der junge König, Hans Steinhoff 1937 Der zerbrochene Krug, Gustav Ucicky 1937 Der Herrscher, Veit Harlan 1938 Jugend, Veit Harlan 1941 Annelie, Josef von Báky 1945 Das Leben geht weiter, Wolfgang Liebeneiner 1948 Fahrt ins Glück, Erich Engel Romane Die nach uns kommen (Ein Dorfroman). Stuttgart, Berlin 1910 Der Krieg und die Frauen. Stuttgart, Berlin 1913 Die Masken des Todes. Stuttgart, Berlin 1915 Der unsterbliche Acker. Ein Kriegsroman. Stuttgart, Berlin 1915 Die Flucht der Beate Hoyermann. Berlin 1916 Der belagerte Tempel. Berlin, Wien 1917 Adrian Drost und sein Land. Berlin, Wien 1918 Das indische Grabmal. Berlin u. Wien: Ullstein 1918 Das indische Grabmal. Frankfurt am Main: Fischer 1986. (= Bibliothek der phantastischen Abenteuer. Fischer Taschenbuch 2705) Legenden. Berlin 1919 Die unheilige Dreifaltigkeit. Heilbronn 1920 Das Haus ohne Tür und Fenster. Berlin 1920 Das Nibelungenbuch. Mit 24 Bildtafeln aus dem Decla-Ufa-Film "Die Nibelungen". München: Drei-Masken-Verlag 1924 Die Insel der Unsterblichen. Berlin 1926 Metropolis. Berlin 1926 Metropolis. Roman. Hrsg. mit einem Nachwort von Herbert W. Franke. Frankfurt/M. u.a.: Ullstein 1984. (= Ozeanische Bibliothek; UTB 20447) Mann zwischen Frauen. Novellen Leipzig 1927 Frau im Mond. Berlin 1928 Frau im Mond. Hrsg. von Rainer Eisfeld. München: Heyne 1989 (= Heyne SF 4676) Spione. Berlin 1928 Liebesbriefe aus St. Florin. Leipzig 1935 Aufblühender Lotus. Berlin 1941 Gartenstraße 64. Berlin 1952 Metropolis ist einer der bekanntesten Sciencefiction-Filme der Filmgeschichte und zugleich einer der visuell einflussreichsten Stummfilme. Die Uraufführung fand am 10. Januar 1927 in Berlin statt. Der Film wurde damals kein kommerzieller Erfolg. Auch eine im selben Jahr herausgebrachte umgearbeitete und gekürzte zweite Fassung (Premiere am 25. August 1927 in Stuttgart und München) fand kein Publikum. Die filmhistorische Bedeutung von Metropolis ergab sich erst in späteren Jahrzehnten. Mit 5 Millionen Reichsmark Produktionskosten war Metropolis der bis dahin teuerste Film der deutschen Filmgeschichte. Durch den ausbleibenden Erfolg wurde die Ufa vorübergehend ruiniert. Handlung In einer überdimensionierten und technisch entfesselten Stadt namens Metropolis leben die einzelnen Gesellschaftsschichten voneinander völlig getrennt. Die Oberschicht genießt paradiesische Lebensverhältnisse und gibt sich in einem „Yoshiwara“ genannten Amüsierviertel rauschhaften Vergnügungen hin. Im „Klub der Söhne“ lebt die junge Elite in absolutem Luxus, während die gewöhnlichen Arbeiter im Untergrund der Stadt hausen und in Zehnstundenschichten an überdimensionalen Maschinen schuften müssen. Das Hirn von Metropolis ist Joh Fredersen, der aus seiner Steuerungszentrale im „Neuen Turm Babel“ die Stadt steuert und überwacht. Sein Sohn Freder Fredersen trifft eines Tages auf Maria, eine geheimnisvolle Frau aus der Unterstadt, und verliebt sich in sie. Auf der Suche nach Maria erlebt er die Not der Arbeiter im Untergrund der Stadt und versucht erfolglos, seinen Vater von dessen hartherzigen und ausbeuterischen Regiment abzubringen. Gemeinsam mit dem von Fredersen entlassenen Josaphat und dem Arbeiter „11811“ plant er, eine Initiative zur Änderung der Verhältnisse in Metropolis zu beginnen. Doch „der Schmale“, ein Agent von Joh Fredersen, treibt „11811“ in die Unterstadt zurück und vertreibt Josaphat mit Gewalt aus Metropolis. Maria verkündet den Arbeitern in konspirativen, gottesdienstgleichen Sitzungen in den Katakomben der Stadt die baldige Ankunft eines „Mittlers“, der eine Brücke zwischen Hirn (Führungsschicht von Metropolis) und Händen (Arbeiterschaft) bauen wird. Joh Fredersen sieht durch den Einfluss Marias auf die Arbeiter die Gefahr einer Revolte und weist den Erfinder Rotwang an, einem Maschinen-Menschen das Antlitz Marias zu geben, damit dieser die Arbeiter beeinflusse. Fredersen und Rotwang verbindet eine besondere Beziehung. Einst hat Joh Fredersen dem Erfinder dessen geliebte Frau Hel genommen. Bei der Geburt von Freder war sie gestorben. Mit dem Maschinenmenschen will Rotwang sich nun seine Hel neu erschaffen. Aus Rache hintertreibt er Joh Fredersens Plan und bringt den Maschinenmenschen dazu, die Arbeiter in der Gestalt Marias zu einer Revolte aufzuhetzen. Der Mob stürmt die unterirdischen Fabriken und zerstört dabei auch die für Metropolis lebenswichtige Herz-Maschine, woraufhin die Wohnquartiere der Arbeiter im Untergrund der Stadt überflutet werden. Der echten Maria gelingt es aber, zusammen mit Freder Fredersen und Josaphat, der zurückgekehrt ist, die Kinder der Arbeiter im letzten Moment vor dem Ertrinken zu retten und im „Club der Söhne“ in Sicherheit zu bringen. Grot, dem Werkmeister der Herz-Maschine, gelingt es, die revoltierenden Arbeiter zur Besinnung zu bringen. Sie erkennen die ausgelöste Katastrophe und wähnen ihre Kinder ertrunken. Nun wendet sich die Wut gegen die vermeintliche Anstifterin Maria. Der Maschinen-Mensch mit Marias Gestalt wird eingefangen und auf einem Scheiterhaufen vor der Kathedrale verbrannt. Zeitgleich wird die echte Maria von Rotwang gejagt und aufs Dach der Kathedrale gehetzt. Der Erfinder ist wahnsinnig geworden und sieht in Maria seine Hel vor sich. Freder Fredersen rettet Maria und liefert sich einen finalen Kampf mit Rotwang. Unter dem Motto „Der Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“ versöhnen sich anschließend der Fabrikant Joh Fredersen und die Arbeiterschaft durch Freders Vermittlung. Thema und Interpretationen Fritz Lang hat oft und gern behauptet, bei seiner Amerikareise im Oktober 1924 habe er, das Schiff lag in der Nacht noch vor dem Hafen von New York, der Wolkenkratzer und beleuchteten Straßen ersichtig die Geschichte von Metropolis ersonnen. Nach seiner Rückkehr habe Thea von Harbou mit der Arbeit am Drehbuch begonnen. Die Eingebung kann sich höchstens auf die beim Dreh verwirklichten visuellen Ideen, nicht jedoch auf das Drehbuch beziehen, da dieses nachweislich schon im Juli 1924 der Fertigstellung nahe war. Von Harbou verfasste auch einen Roman, der auf der Filmhandlung basiert. Bei der Darstellung der Gesellschaftsordnung lehnt sich Metropolis einerseits an den Marxismus an; es gibt zwei scharf voneinander getrennte Klassen, wobei die eine die andere ausbeutet, und keinerlei Aufstiegschancen bestehen. Dass der Sinn mancher Maschinen nicht ersichtlich wird, steht für die Entfremdung von der Arbeit. Anderseits aber übt der Verlauf der Handlung klar Kritik an der Revolution, welche die Lebensgrundlage der unteren Klasse vernichtet. An den N.ismus wiederum erinnert die propagierte Zusammenarbeit der Klassen anstelle eines Klassenkampfes. Eine solche korporatistische Wirtschaftsstruktur entsprach dem Programm der N.. Die Parabel vom Turmbau zu Babel wird abgeändert: In der hier gezeigten Variante sprachen die Planer und die Arbeiter dieselbe Sprache, aber verstanden einander nicht; es gibt auch keinen Gott. Dem christlichen Fundus entnommen ist die echte Maria, die das Gute personifiziert und die Ankunft eines Erlösers verkündigt. Fritz Lang bekannte später, dass er die Aussage, das Herz vermittle zwischen Hand und Gehirn, inzwischen für falsch halte und den Film deshalb nicht mehr möge. Das Problem sei ein soziales und kein moralisches. Obwohl die Kernthese von Hirn, Hand und Herz von Thea von Harbou stammt, sei er zu mindestens 50 Prozent dafür verantwortlich, da er den Film ja gedreht hatte. Nur war er als damals unpolitischer Mensch zu wenig an der Handlung und stattdessen mehr an der Technik und Architektur interessiert. Der Misserfolg des Werks beim zeitgenössischen Publikum kann auch damit erklärt werden, dass das entworfene soziale Bild dem damals kaum hinterfragten Fortschrittsglauben entgegensteht, technische Neuerungen determinierten eine humanere und zivilisiertere Gesellschaft. Science-Fiction war damals in der Regel positive Utopie, während bei Lang in der Zukunft die Sklavenheere aus biblischen Urzeiten wiederkehren. Die gigantischen Maschinen bringen der niederen Klasse ein unwürdigeres Leben, als sie es im vorindustriellen Zeitalter hatten. Die Menschenmasse ist mittels instinktiver Reflexe leicht manipulierbar, auch wird ein mittelalterlicher Ritus wie die Hexenverbrennung wieder praktiziert. Eine länger zurückliegende Zukunftsstudie wie Metropolis kann mit der Gegenwart verglichen werden, leicht lässt sich zeigen, was anders verlaufen ist als vorausgesehen: die soziale Differenzierung in der Wohlstandsgesellschaft; dass die führenden Funktionseliten oft größeren Stress leiden als einfache Arbeiter; die Tertiarisierung und der Wegzug der Industrie aus den Städten. Die Architektur im Film Das Mittelalterliche der Handlung ist auch in den Baustilen präsent, der gotischen Kathedrale und Rotwangs Haus. Dessen Werkstatt gleicht mehr der Küche eines Magiers denn einem wissenschaftlichen Labor. Von der anfänglich verfolgten Idee, Rotwang gar Zauberkräfte zu verleihen, sind Lang und von Harbou mangels Mut wieder abgekommen. Hintergrund Der vom 22. Mai 1925 bis 30. Oktober 1926 von Fritz Lang mit einem großen Aufwand an Technik und Darstellern verfilmte Stoff legt mehr Wert auf ästhetische Aspekte und die bildliche Inszenierung als auf die Handlung. Metropolis wird durch einen großen Aufwand an Statisten, Kulissen und durch eine beeindruckende Tricktechnik perfekt inszeniert. Neben der dystopischen Riesenstadt mit ihren Sklavenarbeitern wurden in Metropolis erstmals im Kino Roboter, Einschienenbahnen, Flugautos und Bildtelefon gezeigt. Die zwischen den Hochhäusern dahinströmenden Fahrzeuge wurden mittels Stop-Motion-Technik in Bewegung gebracht. Entwurf und Gestaltung der Bauten für die utopische Filmstadt erfolgte durch die Filmarchitekten Otto Hunte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht und Walter Schultze-Mittendorf (Maschinenmensch und Skulpturen). Im Gegensatz zu der hervorragenden handwerklichen Filmarbeit geriet die Handlung nach dem Drehbuch von Thea von Harbou relativ kitschig und naiv. Trotz vernichtender Premierenkritik gilt Metropolis heute als ein Klassiker der expressionistischen Filmkunst. Trotz allen künstlerischen Lobes ist der Umgang von Lang mit den Darstellern kritisiert worden. Er war bei einer Szene, in der Gustav Fröhlich vor Brigitte Helm auf die Knie fällt, auch nach etlichen Wiederholungen noch immer nicht zufrieden. Sie wurde zwei Tage lang geübt und Fröhlich konnte danach kaum noch stehen. Für die Überflutungsszene kamen, im kühlen Herbst 1925, schlecht ernährte Kinder zum Einsatz. Im darauffolgenden Winter mussten im unbeheizten Studiohangar nackte Komparsen für die gleiche mehrfach wiederholte Aufnahme bereitstehen. Die Massenszene der überfluteten Stadt, die im Film ca. 10 Minuten einnimmt, hat über 6 Wochen Drehzeit in Anspruch genommen, in der Lang die Statisten wieder und wieder ins eiskalte Wasser jagte. Die Komparsen rekrutierten sich aus Arbeitslosen, die billig und in großer Zahl verfügbar waren. Das Filmteam verbrachte pro Tag 14 bis 16 Stunden im Studio unter schlechten Bedingungen; viele fielen wegen Krankheit aus. Unter der Tyrannei des ihnen verhassten Fritz Lang erging es den Komparsen und der Mannschaft nicht viel besser als den im Film zu sehenden babylonischen Sklaven, die für ein monumentales Kunstwerk des Herrschers schwer arbeiten und leiden mussten. Total kamen 27.000 Komparsen zum Einsatz, gedreht wurde an 310 Tagen und 60 Nächten. Langs Perfektionismus, aber auch schlechtes Wetter verlängerten die Produktion, welche die Kapazität der Ufa immer stärker absorbierte. Deren Geschäftsleitung machte den Produzenten Pommer allein für das Debakel verantwortlich und entließ ihn am 22. Januar 1926 noch vor Fertigstellung des Films. Zeitgenössische Rezeption und Kritik / Zitate Metropolis war 1927 ein kommerzieller Fehlschlag. Der Film wurde nach seiner Premiere im Ufa-Palast am Zoo im Ufa-Pavillon am Nollendorfplatz aufgeführt und zog dort bis Mai 1927 nur 15.000 Zuschauer an. Daraufhin verzichtete die Ufa auf die deutschlandweite Aufführung der Premierenfassung, zog den Film ein und brachte im Sommer eine umgeschnittene, stark gekürzte und inhaltlich abgewandelte Version heraus, die am 25. August 1927 in den Sendlinger-Tor-Lichtspielen in München und im Ufa-Palast Stuttgart Premiere hatte, aber ebenfalls nicht erfolgreich war. Die finanziell angeschlagene Ufa, die sich mit Metropolis einen Befreiungsschlag erhofft hatte, wurde wenige Monate später von Alfred Hugenberg übernommen. Die Kritik nach der Uraufführung im Januar 1927 war überwiegend negativ ausgefallen. Zwar wurden die filmischen Effekte und der technische Aufwand gelobt, das Drehbuch von Thea von Harbou fand aber keinen Anklang. „Thea von Harbou erfindet eine unmögliche Personenhandlung, die in den Motiven überstopft wird. (…) Immer wird mit Gefühlsphrasen gearbeitet. Schrecklich. Ein sachliches Thema grausam verkitscht. Effekte, nicht weil Weltanschauungen zu Explosionen drängen, sondern weil der Film seine Tricks will. Der Schluß, die tränenreiche Versöhnung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer -- entsetzlich.“ (Berliner Börsen-Courier, 11. Januar 1927, Nachtausgabe) „Dem Regisseur schwebte scheinbar ein utopischer Film vor, der Tendenzen der Wirklichkeit enthalten sollte. Für jeden etwas: Der Bourgeoisie die ,Metropolis‘, für die Arbeiter den Sturm auf die Maschinen, für die Sozialdemokraten die Arbeitsgemeinschaft, für die Christlichen das ,Goldene Herz‘ und den Heilandsspuk. (…) Abgesehen von dem kitschigen Inhalt ist die filmtechnische Leistung zweifelsohne hervorragend und in ihrer Art bisher unerreicht. Die Illusion der Wolkenkratzerstadt, die Darstellung der Maschinenunterwelt, die ,Geburt‘ der Menschenmaschine, die Ueberschwemmung sowie einige der Massenszenen sind ausgezeichnet.“ (Die Rote Fahne, 12. Januar 1927) „Nimm zehn Tonnen Grausen, gieße ein Zehntel Sentimentalität darüber, koche es mit sozialem Empfinden auf und würze es mit Mystik nach Bedarf; verrühre das Ganze mit Mark (sieben Millionen) und du erhältst einen prima Kolossalfilm. (Simplicissimus Nr. 44/1927)“ Umarbeitung und Rekonstruktion Metropolis war bei seiner Premiere ca. 210 Minuten bzw. 4.189 Filmmeter lang. Nach dem Fehlstart des Films wurden 1927 im Auftrag des Parufamet-Verleihs wesentliche Teile der Handlung umgearbeitet und zahlreiche Szenen aus der Premierenfassung entfernt. Vorbild war eine Fassung, die bereits im Dezember 1926 in den USA hergestellt worden war. Die Paramount hatte das für den amerikanischen Markt gekaufte Negativ durch den Bühnenautor Channing Pollock nicht nur stark kürzen, sondern auch inhaltlich neu interpretieren lassen. Durch Auslassungen und neue Zwischentitel wurde in der Neufassung eine ganz andere Geschichte erzählt: Der Maschinenmensch wird von Rotwang im Auftrag von Fredersen erfunden, um die menschlichen Arbeiter zu ersetzen, was misslingt und die Revolte heraufbeschwört. Schlüsselszenen des Films, wie die spannungsgeladene Begegnung Fredersen-Rotwang wurden in einen neuen Kontext gestellt. Andere Handlungsstränge wurden vollständig entfernt, so z. B. fast alle im „Yoshiwara“ spielenden Szenen mit dem Arbeiter „11811“, die Zusammenkunft von Freder und Josaphat in dessen Wohnung, sowie die dortige Auseinandersetzung mit dem „Schmalen“. Als der Film nach seiner Umarbeitung im Sommer 1927 in Deutschland wieder in die Kinos kam, waren von den 4.189 Filmmetern der Premierenfassung nur noch 3.241 übrig. Die entfernten Fragmente sind verschollen. Ungefähr ein Viertel der ursprünglichen Länge von „Metropolis“ ist somit verloren. Laut Martin Koerber, der maßgeblich an der Rekonstruktion des Filmes beteiligt war, wurden im Jahre 1988 bei der Friedrich Murnau Stiftung in Wiesbaden 30 Originale Filmrollen mit Nitromaterial vernichtet. Davon wurden aber nur fünf Rollen vorher kopiert. Im Buch Metropolis - Ein filmisches Laboratorium der modernen Architektur wird darüber spekuliert, ob es sich dabei um das deutsche Originalnegativ handelte. Die bisher werkgetreueste und längste Rekonstruktion (die als Ergebnis einer aufwändigen Suche Fragmentfunde aus der ganzen Welt enthält) wurde im Februar 2001 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in restaurierter Bild- und Tonqualität veröffentlicht und hat eine Gesamtlaufzeit von 147 Minuten. Ebenso wurden anhand der wiedergefundenen Partituren der Originalmusik fehlende Szenen durch Standbilder und Texttafeln ersetzt, um den in früheren Fassungen entstellten Sinn der Handlung wiederherzustellen. Ebenso war es möglich, die originale Schnittfolge und die Original-Filmmusik von Gottfried Huppertz zu rekonstruieren. Die Partitur fand sich bei der Witwe des Komponisten in einem oberbayrischen Gartenhaus. Die 1926 und 1927 aus der Handlung entfernten Szenen konnten im Zuge der Restaurierungsarbeiten jedoch nicht wiedergefunden werden und gelten als verschollen. Die von der Alpha-Omega digital GmbH rekonstruierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ist von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt worden (nicht zu verwechseln mit Weltkulturerbe). Bearbeitungen anderer Künstler Große Verbreitung fand die Version des Films, die vom Musiker Giorgio Moroder 1984 hergestellt wurde. Er machte aus dem Stummfilm einen monumentalen Videoclip mit Popmusik (u. a. von Freddie Mercury), eingefärbtem Bild und Beschleunigung des Schnitts, der „nur“ 87 Minuten dauerte. Der Film wurde gewissermaßen zum reinen Bilderbogen reduziert. Diese Fassung hatte großen Einfluss auf die beginnende Videoclip-Ära; als Beispiele seien Clips von Queen (Radio Ga Ga, 1984) und Madonna genannt, die direkt daraus zitieren. Der amerikanische Komponist Joe Brooks, (Oscar-Preisträger 1977 für die Filmmusik „You Light Up My Life“), bearbeitete zusammen mit Dusty Hughes Metropolis als Musical. Dieses wurde 1989 im Piccadilly Theatre in London uraufgeführt. Im Jahr 2000 veröffentlichte der US-Amerikaner Jeff Mills bei der Plattenfirma Tresor Records eine Techno-Version des Soundtracks. Jeff Mills gilt als einer der bekanntesten Techno-Produzenten. Andreas Otto und Jan Drees entwarfen für den Film einen eigenen Soundtrack, der analoge und digitale Klänge vermischt. Der argentinische Komponist Martín Matalón komponierte 1995 in Zusammenarbeit mit dem franz.IRCAM ( Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) die Filmmusik für 16 Musiker und Elektronik, welche mit der 1993 restaurierten Fassung aufgeführt wird. Sonstiges Im November 2005 wurde das vom Grafiker Heinz Schulz-Neudamm gezeichnete Metropolis-Filmplakat in London für 398.000 Pfund Sterling (ca. 600.000 Euro) verkauft, der höchste bis dato gezahlte Preis für ein solches Poster. Für die Dreharbeiten kaufte die Ufa den bankrotten Rumpler-Werken die Restbestände des legendären futuristischen Tropfenwagens als Requisiten ab. Die Fahrzeuge sind gegen Ende des Films in einer Straßenszene zu sehen und wurden in der finalen Szene zerstört – sie dienten als Sockel des Scheiterhaufens, auf dem der Maschinen-Mensch verbrannt wird. Der kurz vor dem Ende stehende dramatische Kampf Freder – Rotwang im Dach der Kirche und auf dem Turm wurde 1989 von Tim Burton in Batman fast vollständig kopiert (Joker – Batman). Die Firma Strenco / Strausstoys stellt 2007 eine Lizenzierte Rekonstruierte Figur des Maschinenmenschen in einer limitierten Auflage her. Hergestellt wird diese lebensgroße Replik (1,90 m) in Silber (original Version) und in Gold (G. Moroder 1983) Farbversion. Regie Fritz Lang Regie-Volontär Slatan Dudow Drehbuch Thea von Harbou; Fritz Lang (ungenannt) Stoff Thea von Harbou Kamera Günther Rittau; Karl Freund Kamera-Assistenz Robert Baberske; Günther Anders; H. O. Schulze 2. Kamera Günther Rittau Optische Spezialeffekte Eugen Schüfftan (Schüfftan-Verfahren); Ernst Kunstmann Trick-Kamera Helmar Lerski (Schüfftan-Fotografie); Konstantin Tschet (Modellaufnahmen) Kamera (Sonstiges) Erich Kettelhut (Mal-Trick + Technische Beratung) Bauten Otto Hunte; Erich Kettelhut; Karl Vollbrecht Plastiken Walter Schulze-Mittendorff Kostüme Änne Willkomm Schnitt Fritz Lang Musik Gottfried Huppertz (Kinomusik 1927) Darsteller Brigitte Helm Maria als Maschinenmensch Alfred Abel als Johann "Joh" Fredersen Gustav Fröhlich als Freder Fredersen Rudolf Klein-Rogge als Erfinder Rotwang Fritz Rasp als Der Schmale Theodor Loos als Josaphat / Joseph Erwin Biswanger als Nr. 11811 Heinrich George als Wärter der Herzmaschine Groth Olaf Storm als Jan Hanns Leo Reich als Marinus Heinrich Gotho als Zeremonienmeister Margarete Lanner als Dame im Auto + Frau der ewigen Gärten Max Dietze als Arbeiter Georg John als Arbeiter Walter Kurt Kühle als Arbeiter Arthur Reinhardt als Arbeiter Erwin Vater als Arbeiter Grete Berger als Arbeiterin Olly Boeheim als Arbeiterin Ellen Frey als Arbeiterin Lisa Gray als Arbeiterin Rosa Liechtenstein als Arbeiterin Helene Weigel als Arbeiterin Beatrice Garga als Frau der ewigen Gärten Annie Hintze als Frau der ewigen Gärten Margarete Lanner als Frau der ewigen Gärten Helen von Münchhofen als Frau der ewigen Gärten Hilde Woitscheff als Frau der ewigen Gärten Fritz Alberti als chöpferischer Mensch Produktionsfirma Universum-Film AG (UFA) (Berlin) Produzent Erich Pommer Dreharbeiten 22.05.1925-30.10.1926: Filmwerke Staaken, Ufa-Atelier Neubabelsberg Erstverleih UFA-Filmverleih GmbH (Berlin) Die UFA (ehemals Universum Film AG; heute UFA Film & TV Produktion GmbH) ist ein traditionsreiches deutsches Filmunternehmen mit Sitz in Potsdam und mit einer wechselvollen Geschichte. Am 18. Dezember 1917 wurde die Universum Film als Antwort auf die ausländische Filmkonkurrenz und Propaganda von einem Konsortium unter der Leitung des Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Emil Georg von Stauß, gegründet. 1925 kam es aus finanziellen Gründen zu einer Zwangskooperation mit den amerikanischen Produzenten Paramount und Metro-Goldwyn-Mayer zur Parufamet, bis 1940 enthielten die UFA-Kriegswochenschauen noch den Hinweis auf die Zusammenarbeit mit Paramount. Im März 1927 kaufte Alfred Hugenberg, der Medienunternehmer und spätere Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung im Kabinett H., die Ufa auf und übertrug sie 1933 an die N.. Aufgrund der G. durch die N. wurden 1942 Ufa und alle Konkurrenten Tobis, Terra, Bavaria Film sowie Wien-Film mit allen erbeuteten ausländischen Filmproduktionsfirmen zu einem einzigen Konzern, der Ufa-Film (Ufi), mit Sitz in Berlin zusammengelegt. Nach der Besetzung des Ufa-Geländes durch die Rote Armee 1945 und der Privatisierung von Bavaria und Ufa 1956 wurde die Universum Film AG von einem Bankenkonsortium übernommen. Von der Deutschen Bank, die Hauptaktionärin der Ufa war und als Konsortialführerin der Aktionäre die Geschäftspolitik bestimmte erwarb 1964 der Bertelsmann-Generalbevollmächtigten Manfred Köhnlechner - »Es ergab sich die Frage, warum nicht das Ganze nehmen, da waren noch ganz nette Perlen drin« im Auftrag von Reinhard Mohn, die komplette Universum Film AG (Ufa), welche zwar bilanzmäßig stark verschuldet war für etwa fünf Millionen Mark, und wenige Monate später die Ufa-Filmtheaterkette für knapp elf Millionen Mark. Heute ist die UFA Film & TV Produktion GmbH (UFA) die Dachgesellschaft aller Produktionsaktivitäten der Bertelsmann/FremantleMedia in Deutschland. Unter dem Dach der UFA agieren acht Tochtergesellschaften: UFA Fernsehproduktion, UFA Entertainment, Grundy UFA, Grundy Light Entertainment, UFA Cinema, Teamworx, Phoenix Film sowie UFA Brand Communication. Geschichte Gründung (1917) Eine Vorstufe zur Gründung der UFA war das von der Obersten Heeresleitung am 13. Januar 1917 eingerichtete Bild- und Filmamt (Bufa). Die Aufgabe dieser Behörde, die als Reaktion auf den empfundenen Vorsprung der Feinde auf dem Gebiet der filmischen Propaganda gegründet wurde, bestand darin, auch im eigenen Land den Film für die psychologische Kriegführung nutzbar zu machen. Die Pläne des deutschen Generalstabs, insbesondere von Erich Ludendorff, gingen jedoch weit über die Einrichtung des Bufa hinaus. Ihm schwebte ein großer Filmkonzern vor, der – vom Staat gesteuert – den nationalen Interessen dienen sollte. Unter diesem Vorzeichen wurde die Universum-Film AG (UFA) am 18. Dezember 1917 in Berlin als Zusammenschluss privater Filmfirmen gegründet. Das Startkapital der Firma, an der neben der Reichsregierung und dem Kriegsministerium auch die Deutsche Bank beteiligt war, betrug 25 Millionen Reichsmark. Aufsichtsratsvorsitzender wurde der Direktor der Deutschen Bank, Emil Georg von Stauß. Statt der Neugründung hatte der Generalstab zunächst auch eine Übernahme der erst 1916 gegründeten Deutschen Lichtbild-Gesellschaft e. V. (DLG) in Betracht gezogen, die jedoch zu stark unter dem Einfluss der Schwerindustrie und von Alfred Hugenberg stand, um den Interessen Ludendorffs zu entsprechen. Stummfilmzeit (1918–1930) Da Deutschland durch den Krieg von Filmimporten weitgehend abgeschnitten war, hatte der neue Konzern für die Eroberung des deutschen Marktes ideale Ausgangsbedingungen. Zur Aufgabe der UFA war bei ihrer Gründung die Produktion von Filmen – Spielfilmen, Dokumentarfilmen, Kulturfilmen und Wochenschaubeiträgen – erklärt worden, die im Ausland Propaganda für Deutschland machen sollten. Nachdem es jedoch zu Spannungen zwischen den Gründungsmitgliedern kam, setzte sich bald die Deutsche Bank durch, die mit der Filmproduktion eher geschäftliche als militärische Interessen verband. Statt der Propagandafilme wurden nun aufwändige Unterhaltungsfilme wie Sumurun (Ernst Lubitsch, 1920) hergestellt. 1921 wurde die UFA, die inzwischen bereits den Löwenanteil der deutschen Kinofilme produzierte, privatisiert. Ab 1922 standen für die Filmproduktion große Ateliers in Neubabelsberg, heute Potsdam-Babelsberg, und Berlin-Tempelhof an der Oberlandstraße zur Verfügung, die 1926 durch den Bau der damals größten Atelierhalle Europas erweitert wurden. Nachdem 1923 u. a. die Decla-Bioscop AG übernommen wurde und Erich Pommer Chef aller Produktionsbetriebe wurde und zahlreiche Stars entdeckte und aufbaute – u. a. Emil Jannings, Pola Negri, Conrad Veidt und Lya de Putti –, erfuhr die UFA einen weiteren Aufschwung und wurde mit Filmen wie Dr. Mabuse (1922), Die Nibelungen (1924) und Faust (1926) zur direkten Konkurrenz für Hollywood. Hugenberg (1927–1933) 1927 befand sich die UFA in großen finanziellen Schwierigkeiten. Durch die Stabilisierung der deutschen Währung ab November 1923 geriet die deutsche Filmbranche allgemein in eine Krise, der Auslandsabsatz stagnierte durch nun sehr niedrige Gewinnspannen, und der deutsche Markt wurde besonders für amerikanische Filmriesen wieder rentabel. Die folgende Konzentration auf einige große deutsche Filmkonzerne die Produktion, Vertrieb und Vorführung unter einem Dach vereinten, um konkurrenzfähig zu bleiben, zehrte am Stammkapital der UFA. Zudem verkalkulierten sich die Verantwortlichen wirtschaftlich mit den Großproduktionen der Jahre 1924 bis 1926, „Die Nibelungen“ und Metropolis. Verschärft wurde die Situation der UFA überdies durch die Folgen eines Knebelvertrages, den sie 1925 mit den amerikanischen Firmen Paramount und Metro-Goldwyn-Mayer abgeschlossen hatte (Parufamet-Vertrag). Alfred Hugenberg – Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei und Besitzer der Scherl-Gruppe, eines machtvollen Medienkonzerns – kaufte die vom Bankrott bedrohte Firma im März 1927 auf. Neuer Generaldirektor wurde Ludwig Klitzsch. Den Vorsitz des Aufsichtsrates übernahm Hugenberg selbst; sein Stellvertreter wurde der Bankier Emil Georg von Stauß. An der Produktionspolitik der UFA änderte sich dadurch zunächst nichts. 1928 wurde Produktionschef Erich Pommer durch Ernst Hugo Correll abgelöst, der die Firma durch die Umstellung auf den Tonfilm führte. Durch einen Vertrag mit der Tobis-Klangfilm, der für sie die Lizenzlage vereinfachte, hatte die UFA gegenüber kleineren Unternehmen bei der Tonfilmproduktion einen erheblichen Vorsprung. Einen weltweiten Erfolg erzielte sie 1930 mit dem Film Der blaue Engel. Verstaatlichung (1933–1942) Die UFA war durch den deutschnationalen Geist, der in ihr herrschte, perfekt auf die Zwecke der n. Propaganda zugeschnitten. Zudem wurde Hugenberg gleich nach der n. M. vom 30. Januar 1933 zum Reichswirtschaftsminister ernannt. Begünstigt durch diese Personalunion stellte er die UFA nun offen den Propagandazwecken von J. G. zur Verfügung, auch wenn er bereits im Juni 1933 auf Druck von H. wieder aus dem Amt entlassen wurde. So beschloss der Vorstand der UFA in vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem n. Regime bereits am 29. März 1933, sich von zahlreichen jüdischen Mitarbeitern zu trennen, während das ..-Regime erst im Sommer des Jahres mit der Einrichtung der R. eine Verordnung zum Ausschluss jüdischer Filmschaffender erließ. 1936 wurde mit der von Hans Traub auf dem Filmgelände Babelsberg eingerichteten Ufa-Lehrschau das erste Filminstitut in der deutschen Geschichte gegründet. G. brachte systematisch neben den übrigen Medien-Unternehmen auch die UFA unter die Kontrolle seines P. Am 18. März 1937 musste der Hugenberg-Konzern seine UFA-Aktien für 21,25 Millionen Reichsmark an die Cautio Treuhand GmbH verkaufen, eine quasi-staatliche Holdinggesellschaft, die im Auftrag von G. arbeitete. Damit war die UFA faktisch verstaatlicht. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wurde Emil Georg von Stauß, Generaldirektor blieb Ludwig Klitzsch, Pressechef wurde Carl Opitz. Im Mai wurde ein von Carl Froelich geleiteter, tatsächlich jedoch von G. gesteuerter Kunstausschuss gegründet, der direkten Einfluss auf die Produktionsplanung der UFA nahm und die Kompetenzen des Produktionschefs, Ernst Hugo Correll, erheblich beschnitt. Nachdem Correll sich auch noch weigerte, der N. beizutreten, wurde er 1939 entlassen. Zu den Produktionseinrichtungen der UFA zählten zum Zeitpunkt ihrer Verstaatlichung 27 Filmateliers, davon neun in Neubabelsberg (Potsdam-Babelsberg) und sieben in Berlin-Tempelhof, darunter auch drei, die nur noch der Form nach der Carl Froelich-Film GmbH gehörten. Daneben verfügte die UFA über zwei Studios zur Nachsynchronisation, ein Mischstudio, zwei Trickstudios, zwei Ateliers für Werbefilme, eines für Zeichentrickfilme und ein kleines Ausbildungsatelier. Staatliches Filmmonopol: Die UFI (1942–1945) Die UFA erlebte unter den N. eine erneute kommerzielle Hochblüte, nicht zuletzt dank zahlreicher protektionistischer Maßnahmen, mit denen das Regime die Firma z. B. von lästiger in- und ausländischer Konkurrenz befreite und ihr deren Produktionseinrichtungen und -stäbe eingliederte. Mit der Besetzung fast ganz Europas beschaffte der n. Staat der UFA obendrein neue Absatzmärkte. Nachdem sie während des Krieges Produktionseinrichtungen u. a. in Frankreich und Belgien übernommen hatte, fand ein Drittel ihrer Umsätze im Ausland statt. Der wirtschaftliche Höhenflug der UFA ermöglichte einen weiteren Ausbau des bereits in der Stummfilmzeit begründeten Starsystems. Die höchstbezahlten Stars der UFA waren im D. R. Hans Albers und Zarah Leander; unter den Regisseuren war es Veit Harlan, der die höchsten Gagen erhielt. Am 10. Januar 1942 wurde die UFA schließlich zum Kern der UFA-Film GmbH (UFI), in der die gesamte deutsche Filmproduktion zusammengefasst war. Weitere eingegliederte Firmen waren die Bavaria Film, die Berlin-Film, die Terra Film, die Tobis AG, die Prag-Film und die Wien-Film. Die Personalhierarchie der UFA wurde dem n. F. entsprechend reorganisiert. Die Koordination der einzelnen Zweigbetriebe des UFI-Konzerns war Aufgabe des neu eingesetzten Reichsfilmintendanten. Ihm unterstanden die Produktionschefs, die für die Gesamtplanung der Jahresprogramme und der Gestaltung der Stoffe bis zur Drehreife verantwortlich waren und wiederum den Produktionsgruppenleitern und Regisseuren ihre Weisungen erteilten. Nachkriegszeit: Entflechtung und Reprivatisierung [Bearbeiten] Ende April 1945 wurden die UFA-Ateliers in Potsdam-Babelsberg und Berlin-Tempelhof von Einheiten der Roten Armee besetzt. Nachdem die deutsche Wehrmacht am 7. und 9. Mai bedingungslos kapituliert hatte, wurde mit dem Military Government Law No. 191 zunächst jede weitere Produktion von Filmen untersagt. Mit dem Military Government Law No. 52 wurde am 14. Juli das gesamte reichseigene Filmvermögen der UFI-Holding beschlagnahmt. Jegliche Tätigkeit in der Filmindustrie wurde unter strenge Lizenzierungsvorschriften gestellt und die Filme einer Zensur unterzogen. Die sowjetische Militärregierung, der an einem raschen Wiederaufbau der deutschen Filmindustrie unter sowjetischer Aufsicht gelegen war, gliederte die Babelsberger Ateliers der am 17. Mai 1946 gegründeten DEFA ein. Die Mörder sind unter uns ist der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegsgeschichte und der erste deutsche Trümmerfilm. Er wurde 1945/46 durch die DEFA in den Althoff-Ateliers in Babelsberg und in den Jofa-Ateliers in Berlin-Johannisthal gedreht. Regie und Buch stammten von Wolfgang Staudte. Das filmpolitische Hauptziel der westlichen Besatzungsmächte bestand hingegen darin, künftig jegliche Machtanhäufung in der deutschen Filmindustrie zu verhindern. Auch hatten die westlichen Alliierten mehr Interesse daran, den deutschen Kinomarkt für die eigenen Erzeugnisse zu erschließen, als die deutsche Filmindustrie schnell wieder Fuß fassen zu lassen. Trotz des von der amerikanischen und der britischen Militärregierung erlassenen „Lex UFI“ (September 1949) und eines vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Entflechtungsgesetzes (Juni 1953) ging die Reorganisation darum nur sehr zögerlich vonstatten. Erst 1956 kam es zur Ausgliederung der Bavaria und zur Reprivatisierung der Rest-UFA. Hinter der Gründung der neuen Universum-Film AG, zu deren Produktionseinrichtungen das Afifa-Kopierwerk und die Ateliers in Berlin-Tempelhof gehörten, stand ein Bankenkonsortium unter der Führung der Deutschen Bank. Vorstandsvorsitzender wurde Arno Hauke, der bisherige Generaltreuhänder für das UFI-Vermögen in der britischen Zone. Der erste Film der Universum-Film AG, ein Kurzdokumentarfilm mit dem Titel Am Seidenen Faden, kam 1955 heraus. 1958 erschien der erste Spielfilm, Stefanie, mit Sabine Sinjen. Regie führte Josef von Baky, der 1942 den großen UFA-Jubiläumsfilm Münchhausen gedreht hatte. Nach zehn weiteren Spielfilmen, in denen bewährte Filmkünstler wie Kurt Bernhardt, Wilhelm Dieterle, Helmut Käutner und Wolfgang Liebeneiner, aber auch Neulinge wie Peter Beauvais, Rolf von Sydow und Georg Tressler, Regie geführt hatten, wurde die Kinofilmproduktion 1961 ganz eingestellt. Bertelsmann (ab 1964) [Bearbeiten] Im Jahr 1964 erwarb Bertelsmann die Universum-Film AG sowie sämtliche Anteile an der UFA-Theater AG. Um den Ausverkauf der Filmrechte der alten UFA zu verhindern, wurde auf Betreiben der Bundesregierung und der Filmwirtschaft die in Wiesbaden ansässige Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung errichtet, die 1966 die Rechte an den UFA- und Bavaria-Filmen erwarb und seither verwaltet, lagert und restauriert. 1972 erwarb die Riech-Gruppe die UFA-Theater AG und führt diese mit einer Lizenz von Bertelsmann unter dem UFA-Rhombus weiter. Das UFA-Namensrecht verbleibt indes bei Bertelsmann. Es kam unter Werner Mietzner zu einer Renaissance der UFA-Produktionen in der UFA Fernsehproduktion. Mit dem Start des Privatfernsehens in Deutschland 1984 bündelte die Bertelsmann-Gruppe ihre Film- und Fernsehaktivitäten in einer neuen Holding. Über die UFA Film und Fernseh GmbH in Hamburg werden auch Beteiligungen an Hörfunk- und Fernsehsendern wie RTL und Premiere gehalten sowie neue Film-und Sportrechte aufgebaut und vermarktet. Seit Herbst 1991 stehen die Produktionsfirmen der UFA Berlin mit neuem Logo unter der Leitung von Wolf Bauer, Norbert Sauer und Axel Reick. Sie entwickeln die UFA Film & TV Produktion zum größten deutschen Produktionsunternehmen. Preisgekrönte Fernsehfilme, langlaufende Formate der leichten Unterhaltung, quotenstarke Seifenopern, Serien-Dauerbrenner, Sitcoms und Non-Fiction-Programme machen die UFA mit über 2800 gesendeten Programmstunden im Jahr zum Marktführer des deutschen Fernsehmarktes. Anfang 1994 fusioniert die Holdinggesellschaft UFA Hamburg (jetzt Köln) mit der CLT in Luxemburg zur CLT-UFA. Im April 2000 kommt es zu einem Zusammenschluss mit Pearson TV und zur Bildung der RTL Group, an der Bertelsmann ab Ende 2001 die Mehrheit (90,4%) hält. Alle weltweiten Produktionsaktivitäten der RTL Group sind in der FremantleMedia zusammengefasst, die UFA wiederum ist Dachgesellschaft aller Produktionsaktivitäten der FremantleMedia in Deutschland. UFAInteractive, eine kleine, der Holding unmittelbar zugeordnete Tochter, soll sich selbständig und die größeren beratend um Innovationsbedarf kümmern: wie Programminhalte für Mobilfunk und Spartenkanäle. Tochtergesellschaften UFA Cinema GmbH UFA Entertainment UFA Fernsehproduktion UFA Filmproduktion UFA Film- & Medienproduktion GmbH UFA Interactive GRUNDY Light Entertainment GmbH Grundy UFA (Grundy UFA Baleares, Magyar Grundy UFA) Phoenix Film teamWorx Passion Bekannte Filme in den 1920/30er Jahren Ihre Blütezeit erlebte die UFA in den 1920er und 1930er Jahren. Während dieser Zeit hatte sie maßgeblichen Anteil an der deutschen Filmgeschichte. Zu den bekanntesten Produktionen der UFA gehören: 1922: Dr. Mabuse, der Spieler (Regie: Fritz Lang) 1924: Die Nibelungen (Regie: Fritz Lang) 1927: Metropolis (Regie: Fritz Lang) 1930: Der blaue Engel (Regie: Josef von Sternberg) 1930: Die Drei von der Tankstelle (Regie: Wilhelm Thiele) 1930: Einbrecher (Regie: Hanns Schwarz) 1931: Der Kongreß tanzt (Regie: Erik Charell) 1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht (Regie: Robert Siodmak) 1931: Bomben auf Monte Carlo (Regie: Hanns Schwarz) 1931: Meine Frau, die Hochstaplerin (Regie: Kurt Gerron) 1932: Es wird schon wieder besser (Regie: Kurt Gerron) 1933: Ich und die Kaiserin (Regie: Friedrich Hollaender) 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war (Regie: Karl Hartl) 1941: Frauen sind doch bessere Diplomaten (Regie: Georg Jacoby; der erste deutsche Spielfilm in Farbe) 1943: Münchhausen (Regie: Josef von Baky; der Spielfilm in Farbe zum 25. Jubiläum) 1944: Die Feuerzangenbowle (Regie: Helmut Weiss) 1945: Kolberg (Regie: Veit Harlan; monumentaler Propagandafilm kurz vor dem Zusammenbruch des Dritten Reiches) 1946: Unter den Brücken (Regie: Helmut Käutner) Bekannte Regisseure der UFA Bekannte Regisseure der UFA in der Stummfilmzeit und frühen Tonfilmzeit waren Ludwig Berger, Paul Czinner, Wilhelm Dieterle, Ewald André Dupont, Karl Grune, Fritz Lang, Ernst Lubitsch, Joe May, Friedrich Wilhelm Murnau, Arthur Robison, Hanns Schwarz, Paul Ludwig Stein, Wilhelm Thiele. Zwischen 1933 und 1942 waren die Hausregisseure unter anderem Carl Boese, Eduard von Borsody, Peter Paul Brauer, Karl Hartl, Georg Jacoby, Gerhard Lamprecht, Herbert Maisch, Paul Martin, Karl Ritter, Reinhold Schünzel (bis 1936), Detlef Sierck (bis 1938), Hans Steinhoff, Robert A. Stemmle, Viktor Tourjansky, Gustav Ucicky und Erich. In Treue stark ist ein deutsches Stummfilm-Ehedrama aus dem Jahre 1926 von Heinrich Brandt mit Otto Gebühr in der Hauptrolle. Handlung Kapitän Dietrich Hartung versieht seinen Dienst auf dem deutschen Kriegsschiff „Hessen“. Er ist mit der sehr viel jüngeren Britta Hartung verheiratet und hat mit ihr einen kleinen Jungen. Bei der Eheschließung versprach Hartung seinem Schwiegervater, in Zukunft Britta vom (angeblich verderblichen) Einfluss ihrer Mutter fernzuhalten, denn diese Frau hatte ihren Gatten nebst Kinder einst schmählich im Stich gelassen und neu geheiratet. Als Hermine, verehelichte Eyck, tatsächlich bei ihrer Tochter Britta auftaucht, versteckt diese ihre Mutter, um den sittenstrengen und moralfesten Gatten nicht zu erzürnen. Britta gibt ihrer Mutter sogar Geld, denn diese ist ziemlich krank und benötigt Erholung im sonnigen Süden. Die Pflegerin Hanna, die sich üblicherweise um das Hartung-Kind kümmert, soll sie dorthin begleiten. Bald führen diese Heimlichkeiten dazu, dass Britta ihren Gatten anlügen muss und dieser, auch nicht eben auf den Kopf gefallen, Verdacht schöpft. Dietrich Hartung vermutet bei Britta sogar eheliche Untreue und legt enttäuscht mit seinem Schiff auf große Fahrt in Richtung Spanien ab. An Mallorcas Küste hat sich derweil Hermine niedergelassen, um sich dort gesund zu kuren, doch der Erfolg will sich nicht einstellen. Als Hermine die deutsche Flotte vor der Küste sichtet, schließt sie daraus, dass auch Hartung an Bord sein dürfte. Hermine entsendet, um Frieden zwischen ihrer Tochter und deren Gatten zu stiften, Hanna an Bord der „Hessen“. Dort trifft die Hartung‘sche Pflegerin auf ihren Chef und erklärt ihm die Zusammenhänge, die nun Britta in einem sehr viel günstigeren Licht dastehen lassen. Hartung erkennt, dass er seiner Frau mit seinen Unterstellungen Unrecht getan hat, und will so schnell wie möglich zu Britta zurückkehren und sie um Verzeihung bitten. Kapitän Hartung besucht die moribunde Hermine auf der Insel und lernt auch ihren erwachsenen Sohn Helmut Eyck kennen, den es gleichfalls zur See zieht. Während sich Hartung auf Heimfahrt befindet, stirbt Hermine. Hanna fährt derweil per Bahn heim nach Deutschland. Als Britta vom Tod ihrer Mutter erfährt, ist sie am Boden zerstört. Nun ist, nach ihrem Mann, auch ihre Mutter gegangen. Doch Dietrich kann zu ihr zurückkehren, und er tut dies auch. Das Glück der beiden wird wiederhergestellt, und auch beider Sohn hat endlich seinen Vater wieder. Produktionsnotizen In Treue stark entstand von Juni bis August 1926 im National-Film-Atelier und mit Außenaufnahmen während einer deutschen Flottenfahrt nach Spanien, passierte am 24. September desselben Jahres die Filmzensur und wurde am 1. Oktober 1926 in Berlins Capitol-Kino uraufgeführt. Die Länge des für die Jugend freigegebenen Achtakters betrug 2866 Meter. In Österreich lief der Film 1927 unter dem Titel Panzerkreuzer Hessen. Max Knaake schuf die Filmbauten. Walter Lehmann übernahm die Aufnahmeleitung. Der Film erhielt aufgrund seiner deutschnationalen Ausrichtung das Prädikat „überwiegend volksbildend“. Wissenswertes Die beiden Darsteller Paul Richter und Aud Egede Nissen waren miteinander verheiratet. Kritiken Der Filmbote behauptete, dass dieser Film “unbedingt zu den bedeutenden Standardfilms” dieser Saison zu rechnen sei und sichtete hier überdies eine “mit starker dramatischer Spannung ausgestattete Familiengeschichte”. Hauptdarsteller Otto Gebühr wiederum würde seinen Charakter “mit kraftvoller Männlichkeit und überaus sympathischer Wärme” ausfüllen.[1] Die Stunde befand, dass man aus dem sowjetischen Film Panzerkreuzer Potemkin die Lehre ziehen könne, „daß Vorgänge, die sich auf einem Schiffe abspielen, an sich schon durch dieses Milieu interessant gemacht sind“ und wies daraufhin, dass „wenn en junger und sympathischer deutscher Filmdarsteller wie Paul Richter die Rolle eines Matrosen spielt … von vornherein der Erfolg sicher“ sei. Gelobt wurde auch die Leistung Otto Gebührs, der „die Rolle des Kapitäns in der ihm eigenen prägnanten Art“ verkörpere. Originaltitel In Treue stark Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1926 Länge ca. 114 Minuten Stab Regie Heinrich Brandt Drehbuch Marie Luise Droop Produktion Franz Vogel Musik Willy Schmidt-Gentner Kamera Leopold Kutzleb Werner Bohne Besetzung Otto Gebühr: Dietrich Hartung Claire Rommer: Britta Hartung Paul Richter: Klaus Hinrichs Aud Egede Nissen: Hanna Angelo Ferrari: Fernando Margarete Lanner: Beatriz Gertrud Arnold: Hermine Eyck Erwin Biswanger: Helmut Eyck Hans Adalbert Schlettow: Merkens Hermann Leffler: Krischan Hinrichs Grete Berger: Mutter Hinrichs Bernhard Perponché: Billing Robert Leffler: Arzt Alphons Schünemann: Hartungs Sohn Otto Gebühr (* 29. Mai 1877 in Kettwig/Ruhr; † 13. März[1] 1954 in Wiesbaden) war ein deutscher Schauspieler. Berühmt wurde er in der Rolle des Preußenkönigs Friedrich des Großen, die er zwischen 1920 und 1942 in zwölf Filmen spielte. Leben Gebühr war der Sohn des Fabrikbesitzers Otto Gebühr und dessen Ehefrau Fanny Mathilde, geborene Moll und sollte eigentlich Kaufmann werden. Aufgewachsen in Hülsenbusch, einem Stadtteil von Gummersbach, sowie nach dem Tod des Vaters in Köln, besuchte er in Köln ab 1883 die Bürgerschule Friesenstraße, ab 1887 das Realgymnasium und ab 1890 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium. Danach absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in der Wollgroßhandlung M. Michels & Co. Ab 1896 war Gebühr als Korrespondent bei Hergersberg & Co. in Berlin tätig. Nebenbei nahm er Schauspielunterricht. Er verdiente sein Geld zunächst als Wanderschauspieler, bis er eine Anstellung beim Stadttheater Görlitz bekam, wo er 1897 debütierte. Von 1898 bis 1908 wirkte er am Königlichen Hoftheater Dresden, dann am Lessingtheater in Berlin. Während des Ersten Weltkriegs war Gebühr Kriegsfreiwilliger beim 3. Garde-Feldartillerieregiment und brachte es bis zum Leutnant. Danach arbeitete er 1917 bis 1919 bei Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin. Zur selben Zeit begann auch seine Filmarbeit, vermittelt durch seinen Schauspielkollegen Paul Wegener. Otto Gebühr fand aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Friedrich dem Großen seine Lebensrolle in zahlreichen Filmen, die zunächst antirepublikanisches, nach 1933 nationalsozialistisches Gedankengut transportierten. Er spielte diese Rolle erstmals in dem 1919 gedrehten Film Die Tänzerin Barberina. Im darauffolgenden Jahr begannen bereits die Dreharbeiten zu dem vierteiligen Film Fridericus Rex, in dem die Geschichte des Preußenkönigs erstmals im Mittelpunkt steht. Die Rolle des Preußenkönigs bestimmte seine gesamte Laufbahn als Filmschauspieler. 1938 erhielt er den Titel Staatsschauspieler. Während des Dritten Reiches galt er als „unabkömmlicher Kulturschaffender“. Er spielte (wieder als Friedrich II.) die Hauptrolle in dem propagandistischen Monumentalfilm Der große König (1942). Im Jahr 1944 wurde er von Joseph Goebbels auf die Gottbegnadeten-Liste der unverzichtbaren Künstler gesetzt. Nach 1945 erhielt Gebühr Auftrittsverbot; einige seiner Filme wurden indiziert.[4] Ab 1947 trat Gebühr wieder im Theater auf. Bis zu seinem Tod spielte er in Unterhaltungsfilmen (Heimatfilmen), so auch wieder unter der Regie von Veit Harlan. Er war ab 1910 mit Cornelia Bertha Julius verheiratet, Mutter seiner Tochter Hilde Gebühr (1910–1945), die ebenfalls Schauspielerin wurde. Von 1942 bis 1950 war die Schauspielerin Doris Krüger (1913–1950) seine zweite Ehefrau. Aus dieser Ehe stammt sein Sohn, der Prähistoriker Michael Gebühr (1942–2021). Otto Gebühr starb vor dem Abschluss der Dreharbeiten zu dem Film Rosen-Resli an einem Herzinfarkt. Er wurde auf dem Sophien-Friedhof III in Berlin-Gesundbrunnen beigesetzt. Sein Grab war bis zum Jahr 2014 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. Gebühr verbrachte die Sommer lange Jahre in Kloster auf Hiddensee, in der Nähe des Feriendomizils von Gerhart Hauptmann. Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin. Filmografie (als Friedrich der Große) 1920: Die Tänzerin Barberina 1921–1923: Fridericus Rex Teil 1 – Sturm und Drang Teil 2 – Vater und Sohn Teil 3 – Sanssouci Teil 4 – Schicksalswende 1926: Die Mühle von Sanssouci 1927: Der alte Fritz – 1. Teil Friede 1927: Der alte Fritz – 2. Teil Ausklang – Regie: Gerhard Lamprecht 1930: Das Flötenkonzert von Sans-souci 1932: Die Tänzerin von Sanssouci 1933: Der Choral von Leuthen 1936: Heiteres und Ernstes um den großen König 1936: Fridericus 1937: Das schöne Fräulein Schragg 1942: Der große König Filmografie (Auswahl) 1917: Veilchen Nr. 4 1917: Der Richter 1918: Die Börsenkönigin 1919: Verrat und Sühne – Regie: Max Mack 1919: Der Flimmerprinz – Regie: Max Mack 1919: Sündiges Blut – Regie: Max Mack 1919: Das Mädchen aus der Ackerstraße. 1. Teil 1920: Der Menschheit Anwalt – Regie: Otto Rippert 1920: Das Wüstengrab – Regie: Karl Heiland 1920: Drei Nächte – Regie: Carl Boese 1920: Whitechapel. Eine Kette von Perlen und Abenteuern 1920: Abend – Nacht – Morgen 1920: Der Golem, wie er in die Welt kam 1923: Gobseck 1923: Der Geldteufel 1923: Wilhelm Tell 1924: Ich hatt' einen Kameraden – Regie: Hans Behrendt – Hauptrolle und Produktion 1924: Neuland oder Das glückhaft Schiff – Regie: Hans Behrendt – Hauptrolle (Christoph Kolumbus) und Produktion 1924: Sein Chef – Regie: Hans Behrendt – Hauptrolle und Produktion 1924: Die Perücke 1925: Die eiserne Braut 1925: Leidenschaft – Die Liebschaften der Hella von Gilsa – Regie: Richard Eichberg[8] 1925: Die Gesunkenen 1926: In Treue stark – Regie: Heinrich Brandt 1926: Die Sporck'schen Jäger – Regie: Holger-Madsen 1927: Die heilige Lüge 1928: Waterloo 1930: Der Detektiv des Kaisers – Regie: Carl Boese 1931: Der Erlkönig – Regie: Peter Paul Brauer, Marie-Louise Iribe 1938: Nanon 1938: Frauen für Golden Hill 1939: Die barmherzige Lüge – Regie: Werner Klingler 1940: Casanova heiratet 1940: Bismarck 1941: Kopf hoch, Johannes! 1942: Viel Lärm um Nixi – Regie: Erich Engel 1942: Der große König 1942: Nacht ohne Abschied – Regie: Erich Waschneck 1943: Wenn der junge Wein blüht – Regie: Fritz Kirchhoff 1943: Fritze Bollmann wollte angeln – Regie: Volker von Collande 1943: Immensee 1943: Die goldene Spinne 1945: Der Erbförster 1947: … und über uns der Himmel 1949: Der Bagnosträfling 1950: Drei Mädchen spinnen 1950: Die Lüge 1950: Melodie des Schicksals 1951: Unsterbliche Geliebte 1951: Dr. Holl 1951: Grün ist die Heide 1951: Sensation in San Remo 1951: Das ewige Spiel 1951: Stips 1951: Wenn die Abendglocken läuten 1952: Fritz und Friederike 1952: Mein Herz darfst Du nicht fragen 1952: Wenn abends die Heide träumt 1952: Des Teufels Erbe 1952: Tausend rote Rosen blühn 1952: Oh, du lieber Fridolin 1953: Hab’ Sonne im Herzen 1953: Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein 1953: Sterne über Colombo 1953: Vati macht Dummheiten 1953: Straßenserenade 1953: Die Gefangene des Maharadscha 1953: Die blaue Stunde 1954: Meines Vaters Pferde II. Teil Seine dritte Frau 1954: Der Mann meines Lebens 1954: Sauerbruch – Das war mein Leben 1954: Rosen-Resli Paul Martin Eduard Richter (* 16. April 1889 in Wien, Österreich-Ungarn; † 30. Dezember 1961 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler. Leben Richter war der Sohn des Kaufmanns und Exporteurs Rudolf Thomas Anton Richter und seiner Frau Franziska Elisabeth, geborene Jäger. Nach dem Besuch der Realschule und einer abgebrochenen Kaufmannslehre erlernte Paul Richter die Schauspielerei am Staatlichen Konservatorium in Wien. Nach seiner Ausbildung trat er zunächst als jugendlicher Liebhaber und Bonvivant am Stadttheater Troppau und am Hoftheater Mannheim auf und war in Wien an den Jarno-Bühnen und am Stadttheater zu sehen. Als Freiwilliger bei den Kaiserjägern kämpfte er im Ersten Weltkrieg in den Karpaten, in Galizien, Russland und Tirol. Im Rahmen eines Bergführerkurses erwarb er im Frontabschnitt Ortler/Königsspitze ein Diplom als Bergführer. Nach dem Ende des Krieges war er am Theater in der Josefstadt und am Neuen Wiener Stadttheater engagiert. Bald war er jedoch fast ausschließlich für den Film tätig. Beim Film war Paul Richter wegen seines attraktiven Aussehens und seines sportlichen Körpers schon bald auf die Rolle des Herzensbrechers, Lebemannes oder kämpferischen Helden und Draufgängers festgelegt. Populär wurde er in Joe Mays Abenteuerfilm Das indische Grabmal, wo er als englischer Offizier Mac Allen das Herz der Gattin eines indischen Maharadschas erobert. Seine wohl bekannteste Rolle ist die des Siegfried in Fritz Langs monumentalem Stummfilmklassiker Die Nibelungen von 1924. Diese Darstellung machte ihn zum Backfisch-Idol der 1920er Jahre und Gegenstück zu amerikanischen Stars wie Ramón Novarro und Rudolph Valentino. Dank seiner klassischen Theaterausbildung konnte Paul Richter auch nach dem Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm seine Karriere erfolgreich fortsetzen. Er spielte insgesamt in mehr als siebzig Filmen einige Haupt- und zahlreiche Nebenrollen. Mit zunehmendem Alter war er häufiger als Darsteller von Gutsherren, Aristokraten, Förstern und Offizieren zu sehen. Auf die Bühne kehrte Richter nur noch zu seltenen Gastspielen zurück. Richter stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der passionierte Bergsteiger und Jäger Paul Richter noch in mehreren Heimatfilmen zu sehen, ehe er 1959 infolge einer Augenoperation seine Karriere beendete. Paul Richter war von 1924 bis 1931 mit der norwegischen Schauspielerin Aud Egede-Nissen verheiratet, mit der er auch gemeinsam vor der Kamera stand. Zu sehen waren die beiden in Dr. Mabuse, der Spieler und als Liebespaar in Der König der Mittelstürmer. Auch Egede-Nissens Sohn Georg Richter (er hatte den Nachnamen des Stiefvaters angenommen) aus ihrer früheren Ehe mit dem Schauspieler Georg Alexander war ebenfalls in der Filmbranche aktiv. Er liegt auf dem Weidlinger Friedhof in Klosterneuburg in Österreich begraben. Filmografie (Auswahl) 1914: Der Sterbewalzer 1914: Die Gouvernante 1918: Das Lied der Colombine 1920: Der Henker von Sankt Marien 1920: Der Mord ohne Täter 1921: Das indische Grabmal (Teil 1 und 2) 1921: Zirkus des Lebens 1922: Dr. Mabuse, der Spieler (Teil 1 und 2) 1924: Die Nibelungen 1. Teil: Siegfried 1925: Pietro, der Korsar 1925: Die rote Maus 1926: Schwester Veronika 1926: Dagfin 1927: Der König der Mittelstürmer 1927: Die Stadt der tausend Freuden 1927: Die letzte Nacht 1928: Schneeschuhbanditen (Bergenstoget plyndret inatt) 1928: Die Geliebte seiner Hoheit 1931: Die Försterchristl 1931: Die Nacht ohne Pause 1932: Der Hexer 1932: Strafsache van Geldern 1932: Marschall Vorwärts 1933: Drei Kaiserjäger 1933: Der Choral von Leuthen 1934: Schloß Hubertus 1934: Was bin ich ohne dich? 1934: Das unsterbliche Lied 1935: Ehestreik 1935: Der Klosterjäger 1936: Der Jäger von Fall 1937: Gordian der Tyrann 1937: Das Schweigen im Walde 1938: Frau Sylvelin 1938: Narren im Schnee 1938: Stärker als die Liebe 1938: Der Edelweißkönig 1939: Waldrausch 1940: Beates Flitterwoche 1941: Der laufende Berg 1943: Kohlhiesels Töchter 1943: Der Ochsenkrieg 1943: Die schwache Stunde 1944: Warum lügst du, Elisabeth 1945/1948: Ein Mann gehört ins Haus 1950: Der Geigenmacher von Mittenwald 1951: Die Alm an der Grenze 1951: Die Martinsklause 1952: Der Herrgottschnitzer von Ammergau 1953: Der Klosterjäger 1954: Schloß Hubertus 1955: Das Schweigen im Walde 1957: Der Jäger von Fall 1957: Wetterleuchten um Maria 1958: Die singenden Engel von Tirol (Sag ja, Mutti) 1959: Der Schäfer vom Trutzberg Kampf der Geschlechter. Die Frauen von heute in der Ehe von gestern Deutschland 1926 Spielfilm Regie: Heinrich Brandt Drehbuch: Marie-Louise Droop Kamera: Leopold Kutzleb Bauten: Max Knaake Darsteller: Aud Egede-Nissen: Renate Margarete Lanner: Benita Gertrud Arnold: Marquise Paul Richter: Graf Wartensleben Produktionsfirma: Eiko-Film AG (Berlin) im Auftrag von: National-Film AG (Berlin) Aufnahmeleitung: Walter Lehmann Prüfung/Zensur: Prüfung: 09.10.1926 Wladimir Georgijewitsch Gaidarow (russisch Владимир Георгиевич Гайдаров; * 25. Juli 1893 in Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 17. Dezember 1976 in Leningrad, Sowjetunion) war ein russischer Theater- und Filmschauspieler. Er spielte im zaristischen Russland, in Deutschland und der Sowjetunion. Leben Wladimir Gaidarow studierte ab 1912 Philosophie an der Moskauer Universität. Noch während dieses Studiums wurde er 1914 im Moskauer Künstlertheater aufgenommen, wo er bis 1920 engagiert war. Dort lernte er die Schauspielerin Olga Gsowskaja kennen, die er wenig später ehelichte. 1915 hatte Gaidarow sein Filmdebüt mit einer Statistenrolle in Mara Kramskaja. Er trat in der Folge regelmäßig gemeinsam mit Gsowskaja in russischen Filmen auf, häufig unter der Regie von Jakow Protasanow. In der Tolstoi-Verfilmung Otez Sergi (1917) spielte er neben dem Star des zaristischen Kinos Iwan Mosschuchin die Rolle des Nikolaus I. Im November 1920 ging Gaidarow mit seiner Frau auf Tour nach Tallinn und Riga und kam im März 1921 nach Berlin. Gemeinsam mit anderen russischen Exilschauspielern wurde er 1921 für Carl Theodor Dreyers Die Gezeichneten engagiert. Gaidarow überzeugte und trat bis 1930 in Deutschland in mehr als 20 Filmen auf. Zu seinen bekanntesten Rollen gehören die des Johannes Rog in Friedrich Wilhelm Murnaus Der brennende Acker (1922), der Paris in Manfred Noas zweiteiligem Troja-Epos Helena (1923/24), Ludwig XIV. in der Dumas-Verfilmung Der Mann mit der eisernen Maske (1923) und Alexander I. in Carl Froelichs Luise, Königin von Preußen (1931). Mit seiner eigenen Produktionsgesellschaft war Gaidarow 1930 Regisseur des deutsch-estnischen Films Wellen der Leidenschaft, seinem ersten Tonfilm. 1933 ging Gaidarow mit seiner Frau zurück in die Sowjetunion. Sie ließen sich 1934 in Leningrad nieder und hielten Lesungen und literarische Vorträge. Von 1938 bis 1968 war er am Leningrader Puschkin-Theater engagiert und trat nur noch gelegentlich in Filmen auf. 1940 wurde Wladimir Gaidarow Volkskünstler der RSFSR. Für seine Rolle des General Paulus im Kriegsfilm Stalingradskaja bitwa (1949) wurde er 1950 mit dem Stalinpreis ausgezeichnet. Filmografie In Russland 1915: Mara Kramskaja (Мара Крамская) 1916: Aromat grecha (Аромат греха) 1916: Kogda umirajet ljubow (Когда умирает любовь) 1916: Na kryljach smerti (На крыльях смерти) 1916: Panna Meri (Панна Мэри) 1916: Ty ko mne ne werneschsja (Ты ко мне не вернешься) 1916: Uragan (Ураган) 1916: Schkwal (Шквал) 1917: Jeie schertwa (Ее жертва) 1917: I tainu poglotili wolny (И тайну поглотили волны) 1917: Kogda jewo tschas nastanet (Когда его час настанет) 1917: Ne nado krowi (Не надо крови) 1917: Pesn swobody (Песнь свободы) 1917: Pater Sergius (Отец Сергий) 1918: Metel (Метель) 1918: Greschnaja Dschenni (Грешная Дженни) 1918: Iola (Иола) In Deutschland 1922: Die Gezeichneten 1922: Der brennende Acker 1923: Der Mann mit der eisernen Maske 1923: Tragödie der Liebe 1924: Helena 1924: Liebet das Leben 1925: Hochstapler wider Willen 1925: Die Frau von vierzig Jahren 1926: La ronde de nuit 1926: Manon Lescaut 1926: Die Flucht in den Zirkus 1926: Kampf der Geschlechter 1927: Mitgiftjäger 1927: Alpentragödie 1927: Die weiße Sklavin 1927: Alpenglühen 1928: Die Dame mit der Maske 1928: Die Frau auf der Folter 1928: Dornenweg einer Fürstin 1928: Frauenraub in Marokko 1930: Wellen der Leidenschaft (auch Regie) 1931: Luise, Königin von Preußen 1932: Nachtkolonne In der Sowjetunion 1933: Stepnyje pesni (Степные песни) 1949: Stalingradskaja bitwa (Сталинградская битва) 1955: Geroi Schipki (Герои Шипки) 1968: Fritjof Nansen. Wsewo odna schisn (Фритьоф Нансен. Всего одна жизнь) 1968: Oschibka Onore de Balsaka (Ошибка Оноре де Бальзака) Aud Egede-Nissen Aud Egede-Nissen, auch als Aud Richter bekannt, (* 30. Mai 1893 in Nykirkem bei Bergen, Norwegen; † 15. November 1974 in Oslo) war eine norwegische Stummfilmschauspielerin und Theaterregisseurin. Leben Aud Egede-Nissen wurde als Tochter des norwegischen Oberpolizeidirektors Adam Egede-Nissen bei Bergen geboren. 1913 debütierte sie im dänischen Film Wenn die Liebe spricht (Scenens børn, Bjørn Bjørnson). 1914 spielte sie erstmals im deutschen Film, der zu ihrer beruflichen Heimat wurde. Sie spielte zunächst vornehmlich in Unterhaltungsfilmen, 1917 unter dem Regisseur Max Mack in Die Lieblingsfrau des Maharadscha. Ihre Rollen tendierten dann mehr zu verführerischen Frauen mit Negativtouch. Bereits 1916 hatte sie in Otto Ripperts sechsteiligem Werk Homunculus gespielt. Das Klischee der Verruchtheit bedient sie auch in Sumurun (1920, Ernst Lubitsch), als Tänzerin Cara Carozza in Dr. Mabuse, der Spieler (1921, Fritz Lang) und in Friedrich Wilhelm Murnaus Phantom (1922). Folgerichtig erscheint daher ihre Besetzung als Prostituierte in Karl Grunes Die Straße (1923) und in dem Sozialdrama Die Verrufenen (1925) von Gerhard Lamprecht. Der Tonfilm beendet ihre Karriere in Deutschland, auch in Norwegen trat sie nur in zwei Filmen Anfang der 1940er-Jahre auf. Egede-Nissen fand stattdessen unter dem Namen Aud Richter im norwegischen Theater ihr Hauptbetätigungsfeld. Ihr Debüt als Theaterregisseurin hatte sie 1939 an der Seite des norwegischen Regisseurs, Journalisten, Drehbuchautor und Schriftstellers Arne Skouen mit dem Schauspiel Ansikt mot ansikt (Von Angesicht zu Angesicht) im Osloer Søilen Teater. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war sie als Regisseurin an Den Nationale Scene in Bergen tätig und anschließend auch am Oslo Nye Teater und am Nationaltheatret in Oslo sowie am Rogaland Teater in Stavanger. Von 1955 bis 1962 war sie überwiegend am Nationaltheatret tätig, wo sie als Theaterregisseurin neun verschiedene Aufführungen inszenierte. Ihre erfolgreichste Arbeit war 1959 eine Inszenierung der Komödie Det lykkelige valg von Nils Kjær am Nationaltheatret und an Den Nationale Scene. Aud Egede-Nissen war mit den Schauspielern Georg Alexander und Paul Richter verheiratet. Ihr Sohn Georg Richter aus der ersten Ehe mit Georg Alexander wurde ebenfalls Schauspieler und Filmproduzent. Auch ihre vier jüngeren Schwestern und zwei jüngeren Brüder arbeiteten als Schauspieler: Ada Kramm (auch Ada van Ehlers; 1899–1981), Gerd Egede-Nissen (1895–1988), Stig Egede-Nissen (1907–1988), Oscar Egede-Nissen (1903–1976), Gøril Havrevold (1914–1992) und Lill Egede-Nissen (1909–1962). Filmografie (Auswahl) 1914: Die Filmprinzessin 1914: Teddy ist herzkrank 1914: Mobilmachung in der Küche 1915: Amor im Quartier 1915: Kaliber fünf Komma zwei 1915: Das Geheimnis der Mumie 1915: Lisas Opfer 1916: Das Phantom der Oper 1916: Amarant 1916: Homunculus 1916: Teddy im Schlafsofa 1917: Das Verhängnis der schönen Susi 1918: Heddys Meisterstreich 1920: Sumurun 1920: Das Geheimnis der Chrysanthemen 1920: Anna Boleyn 1920: Die geschlossene Kette 1920: Künstlerlaunen 1920: Die Lieblingsfrau des Maharadscha, 3. Teil 1922: Dr. Mabuse, der Spieler 1922: Phantom 1923: Die Austreibung 1923: Die Straße 1924: Carlos und Elisabeth 1925: Die Verrufenen 1925: Pietro, der Korsar 1925: Die rote Maus 1926: Menschen untereinander 1926: In Treue stark 1926: Das Panzergewölbe 1927: Der König der Mittelstürmer 1928: Schneeschuhbanditen (Bergenstoget plyndret inatt) 1929: Die Frau im Talar 1930: Der weiße Gott (Eskimo) 1931: Zwischen Nacht und Morgen 1941: Hansen og Hansen 1942: Trysil-Knut Margarete Lanner, auch Marga Lanner, verheiratete Margarete Gräfin Aichelburg (* 17. Februar 1896 in Hamburg als Margarethe Helene Langlotz; † 1981 in Wien) war eine deutsche Stummfilm- und Theater-Schauspielerin. Leben Margarete Lanner begann ihre Bühnenlaufbahn 1917 in Hanau. Nach einer weiteren Verpflichtung – in Frankfurt am Main spielte sie am Neuen Theater und den Kammerspielen – kehrte sie 1919 in ihre Geburtsstadt Hamburg zurück, wo sie von der dort ansässigen Produktionsfirma Vera-Filmwerke GmbH ihren ersten Filmvertrag erhielt und noch im selben Jahr in Brutal vor der Kamera debütierte. In der Folgezeit wurde Margarete Lanner häufig besetzt; allein 1920/21 sah man sie in nahezu einem Dutzend Filmen an der Seite von nach Hamburg gereisten Stars wie Emil Jannings und Conrad Veidt. Es waren durchgehend Produktionen von künstlerisch minderer Bedeutung, in denen Margarete Lanner meist die weibliche Hauptrolle erhielt. In Sklaven der Rache spielte sie sogar eine Doppelrolle. Inzwischen in Berlin eingetroffen, setzte sie dort 1924 ihre Filmkarriere mit Hauptrollen in weiterhin unspektakulären Produktionen fort. Ihre Mitwirkung in Fritz Langs legendärer Inszenierung Metropolis beschränkt sich auf eine bis dahin seltene Nebenrolle. Kurz vor Ende des Stummfilmzeitalters, nach einer weiteren Reihe von Neben- und seltener werdenden Hauptrollen, beendete Margarete Lanner ihre Arbeit für das Kino weitgehend. Im Tonfilm war sie lediglich 1936 mit Nebenrollen in zwei Produktionen der Euphono-Film zu sehen gewesen. Danach verschwand sie weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit und kehrte unter der Namenskurzform Marga Lanner als Schauspielerin und Sängerin zum Theater zurück. Festengagements erhielt sie jedoch kaum mehr, belegt ist eine Verpflichtung an die Städtische Bühne von Innsbruck in der Spielzeit 1938/39. Filmografie 1919: Brutal – Vera-Filmwerke 1920: Liebestaumel – Vera-Filmwerke 1920: Der Staatsanwalt – Vera-Filmwerke 1920: Colombine. Die Braut des Apachen – Vera-Filmwerke 1920: Ebbe und Flut – Vera-Filmwerke 1920: Die schwarze Rose von Cruska – Vera-Filmwerke 1921: Sklaven der Rache – Vera-Filmwerke 1921: Heinrich Heines erste Liebe – Vera-Filmwerke 1921: Strandgut der Leidenschaft – Vera-Filmwerke 1921: Das Geheimnis der grünen Villa – Vera-Filmwerke 1922: Don Juan – Vera-Filmwerke 1922: Die Schuhe einer schönen Frau – Vera-Filmwerke 1922: Die kleine Stenotypistin – Vera-Filmwerke 1922: Jimmy, ein Schicksal von Mensch und Tier – Vera-Filmwerke 1922: Die letzte Maske – Vera-Filmwerke 1924: Übers Meer gehetzt 1925: Die zweite Mutter 1925: Des Lebens Würfelspiel 1925: Der Herr ohne Wohnung 1926: Metropolis 1926: In Treue stark 1926: Der Pfarrer von Kirchfeld 1926: Der Jüngling aus der Konfektion 1927: Die Hochstaplerin 1927: Primanerliebe 1927: Das Heiratsnest 1927: Höhere Töchter 1927: Das Fräulein von Kasse 12 1936: Ein Lied klagt an 1936: Die Stunde der Versuchung